Die Sparmaßnahmen bei Speicher und Prozessor bleiben nicht ohne Folgen, was die Testergebnisse betrifft. Bei Multimedia-Anwendungen, getestet mit dem Content Creation Winstone 2003, liegt der Deutschland-PC II mit 50,8 Punkten klar hinter dem Vorgänger (57,3 Punkte). Noch deutlicher fällt der Unterschied aus, wenn man die Abarbeitung gewöhnlicher Office- und Browser-Vorgänge testet, wie es der Business Winstone 2002 tut. Der Applikationsbenchmark ist stark vom Speicher abhängig, sodass 38,0 Punkte für den Deutschland-PC II (der erste seines Namens schaffte 47,2) verbucht werden müssen. Freilich werden von einem PC mit diesen Ergebnissen Standardaufgaben immer noch zügig abgearbeitet. Erst anspruchsvolle Applikationen können den Unterschied aufzeigen.

Die Grafikkarte des neuen Modells entspricht dem Vorgänger – und damit auch das Ergebnis im DirectX-Test 3DMark 2001 SE. Die 11.608 Punkte des neuen Modells sind kaum schlechter als die 12.699 der ersten Version. Wer lieber die Ergebnisse des 3DMark 2003 vergleicht, kann mit einem Wert von 3289 Punkten kalkulieren.

Die genannten Testwerte würde auch ein aktuelles Intel-System aus der Preisklasse erzielen – und in der Tat bietet Fujitsu Siemens zur Verwirrung mancher Käufer ja auch PCs mit dem Namen Scaleo 600 und Intel-Plattform an. Der Test, in dem aber der Deutschland-PC nach wie vor jedem Prescott überlegen ist, bleibt die Messung des Stromverbrauchs. Im ‚ausgeschalteten‘ Zustand nimmt der Scaleo 600 mit Athlon 64 bis zu 4,8 Watt auf, im Leerlauf 72,4 Watt und unter Stress 112,4 Watt. Dabei ist AMDs Stromspar-Technologie Cool ’n‘ Quiet bereits eingeschaltet – die Standardeinstellung beim Deutschland-PC II.

Service

Fujitsu Siemens gewährt zwei Jahre Vor-Ort-Garantie. Das Service-Angebot auch im Internet ist umfangreich. Ein ausführliches gedrucktes Handbuch gehört allerdings nicht zum Lieferumfang, obwohl gerade für Small Office-/Home Office-Nutzer die am häufigsten nachgefragte Serviceleistung.

Fazit

Wirklich auffällig ist am zweiten Deutschland-PC die Vermarktung – wer den Rechner im Online-Shop des Herstellers kauft, bekommt einen in Deutschland gültigen Hotelgutschein dazu. Eine Aktion, die bei einem mobilen System vielleicht Sinn machen würde.

Auch die zweite Auflage des Deutschland-PCs ist ein gutes Angebot, allerdings keines, das unter der Menge der in Prospekten und Online-Shops angebotenen Systemen hervorstechen würde, wie dies noch beim Vorgänger der Fall war. Zwar zahlt man jetzt 100 Euro weniger, doch bekommt man auch nur noch halb soviel Speicher, schwächeren Prozessor und eine merklich schlechtere Leistung. Immerhin wurden Festplatte und DVD-Brenner aktualisiert.

Auch wer lieber nach Frankreich oder Thailand in den Urlaub fährt, bekommt also mit dem zweiten Deutschland-PC ein ordentliches Heimanwender-System oder einen PC für ein Einzelplatz-Büro. Die Komponenten sind nicht hundertprozentig zukunftssicher, aber durchaus aktuell, die Ausstattung sogar sehr gut. Außerdem machen weder Stromverbrauch noch Geräuschemission eine Flucht in ein Hotel notwendig.

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