Auf Apple sind zahlreiche Systemadministratoren in den kommenden Wochen wohl nicht so gut zu sprechen. Grund ist der Start des kostenpflichtigen Musikdienstes iTunes in Europa. Der Spezialist für Application-Performance-Management Packeteer rechnet damit, dass zahlreiche Privatkäufer die Downloads der Musikstücke während der Arbeitszeit durchführen werden. Dort ist die Internet-Anbindung meist besser als am heimischen Rechner.
Das Unternehmen rechnet mit Datenstau oder sogar völligem Stillstand: „Wenn nur 50 Mitarbeiter zehn Lieder im Monat downloaden ist dies bereits genug Datenverkehr, um eine 512kb/s-Leitung für 10 Stunden im Monat komplett auszulasten“, so die Argumentation. Während dieser Zeit würden alle geschäftskritischen Anwendungen zum Stillstand kommen. Eine Unbekannte hat diese Rechnung allerdings: Noch ist nicht bekannt, wie gut der kostenpflichtige Download bei deutschen Surfern ankommt.
Musik per legalem Download über das Internet zugänglich zu machen, habe sich als brauchbares Geschäftsmodell erwiesen. Für Netzwerk-Manager bedeute das allerdings eher Kopfschmerzen, so der Packeteer-Manager Roger Hockaday. „Sich Musik während der Mittagspause oder Kaffeepausen herunterzuladen wird zweifellos zu einer beliebten Beschäftigung für viele Mitarbeiter werden“, lautet seine Prognose. Netzwerk-Manager sollten sich bewußt machen, dass diese zusätzliche Erhöhung des Internet-Datenverkehrs im Unternehmen einen signifikanten Einfluß auf die Performance ihrer geschäftskritischen Applikationen haben wird.
Ein fünf MByte großes Musikstück über das Unternehmensnetzwerk herunterzuladen „mag weniger als eine Minute dauern, aber aufgrund der Bandbreiten-bindenden Natur vom IP können diese Daten sehr störenden Einfluß ausüben“. Bereits zwei oder drei Leute, die sich Daten über das Unternehmensnetzwerk herunterladen, könnten den WAN- oder Internet-Anschluß des Unternehmens zu blockieren.
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4 Kommentare zu Unternehmensnetze könnten unter iTunes leiden
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"Systemadministratoren"?
Um sich aus dem Music-Store Musik herunter laden zu können, benötigt man die Software iTunes. Diese muss also auf dem Client-Rechner installiert sein.
Gute Systemadministratoren können bestimmen, was installiert wird, weil sie es installieren und nicht der Anwender. Schlechte Systemadministratoren brauchen sich daher nicht beschweren, denn sie haben ihr System nicht im Griff.
Gute Systemadministratoren wissen auch, was ein Proxy ist und wie man bestimmte Adressen und Ports sperrt. Schlechte Systemadministratoren sollten sich an dieser Stelle wundern, warum sie ihren Posten noch haben.
Gruß,
Wolfgang
(Systemadministrator)
AW: "Systemadministratoren"?
Richtig,
und bei uns sind Adressen für Ebay, Ricardo und andere online-Kaufhäuser etc. nur während der Mittagspause erreichbar. Sonst blockt unser Proxy. So gehört sich das!
URL sperren
Ist doch keine Problem, dann kann man diese Internetadresse doch sperren.
Ich bin auch Angestellter und das private Surfen hat im Betrieb nichts zu suchen. Wobei sicher niemand etwas dagegen hat, wenn man mal ne private Überweisung per Internet tätigt und dafür aber auch mal in kritischen Zeiten mit Überstunden nicht kleinlich ist. Aber der Transferaufwand bei Musik und Video ist schon – wie berichtet – geschäftsschädigend.
Woher kommt eigentlich dieses Selbstverständnis Vieler, am Arbeitsplatz alles andere zu dürfen, nur nicht arbeiten zu müssen? Der Mann am Fließband kann sich das auch nicht erlauben. (Es wird zwar von Kaffeepausen geschrieben, die Praxis sieht nach meiner Beobachtung aber anders aus, das wird in der Regel während der Arbeitszeit gemacht, die Pausen gut eingehalten)
iTunes & Unternehmensnetzwerke
Das Problem hat doch wohl nix mit iTunes zu tun. Wer wiess, wieviel jetzt schon illegal am Arbeistplatz geladen wird? Wie sieht es denn in den USA damit aus? Mir ist kein negativer Erfahrungsbericht bekannt, der dieses Problem behandelt… Entschuldigung, aber der Artikel klingt mir ein wenig zu konstruiert, um ein unnötig negatives Licht auf iTunes zu werfen.