Datendiebstahl: Der Feind im eigenen Bett

„Was Firmen früher gesichert im Tresor aufbewahrten, liegt heute nicht selten ungesichert im Firmennetzwerk herum“, berichtete Kriminalhauptkommissar Moewes. „Da müssen Sie sich nicht wundern, dass Datenklau so immens zugenommen hat.“

Aber nicht nur der Diebstahl von unternehmenskritischen Daten ist für Forensiker interessant. Auch das Überprüfen von Lebensläufen sei Teil der täglichen Arbeit. „Sonst kommt es zu so kuriosen Fällen, dass einer, der zuvor eine ganze Finanzabteilung an die Wand gefahren hat, sich beim Sparkassenverband bewirbt und dort einen tollen Job bekommt“, so der Berater für IT-Security Franz-Josef Lang. „Das liegt nicht zuletzt daran, dass das betroffene Unternehmen dies vorher nicht angezeigt hat und der Sparkassenverband die tatsächliche Vita also gar nicht kennen kann.“

Aber auch betrügerische Abrechnungen – in letzter Zeit sind solche Machenschaften verstärkt im Gesundheitswesen, konkret bei Ärzten, ans Tageslicht gekommen – fallen in den Aufgabenbereich der Forensik. Gefälschte Belege und Abrechnungen beispielsweise könnten dadurch wieder aus dem Speicher geholt werden. Selbst Vertuschungssoftware könne man mittlerweile überlisten, zeigten sich die Experten überzeugt. „Festplattenrekonstruktion ist heute überhaupt kein Problem mehr“, so Staatsanwalt Jobski.

Aber selbst Datendiebstahl oder Betrug ist noch harmlos – verglichen mit Sabotage-Akten: „Große Unternehmen unterhalten Serverfarmen, die die Geschäftsprozesse regeln. Wenn sie da einen drinsitzen haben, der das manipuliert, dann haut es ihnen das ganze System zusammen“, so Lang. Dies könne nur durch umfassendes und unablässige Überwachung der Geschäftsabläufe verhindert werden.

Themenseiten: Echelon, IT-Business, National Security Agency, Strategien

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