Suse Linux 9.1 Professional bietet etwas, was heutzutage immer seltener zu finden ist: dicke, gedruckte Handbücher in Form eines Administratorleitfadens und einen Benutzerleitfaden. Es gibt einige Überlappungen zwischen diesen beiden Dokumenten, da YaST in beiden behandelt wird, allerdings bezieht sich der Administratorleitfaden vor allem auf die Installation und Konfiguration, während der Benutzerleitfaden sich auf die einzelnen mitgelieferten Anwendungen konzentriert und beschreibt, wie das Netzwerk und diverse Desktop-Optionen zu konfigurieren sind. Bedauerlich ist, dass dieses Buch, das nur mit der Professional-Version mitgeliefert wird, die ausschließlich in der Professional-Version enthaltenen Anwendungen nicht abdeckt, wie zum Beispiel die IDE Kdevelop und die Projektverwaltung MrProject.
Die Software wird in Gestalt von 5 CD-ROMs und 2 DVD-ROMs geliefert. Die CDs enthalten die standardmäßige 32-Bit-x86-Distribution von Suse Linux 9.1, während die doppelseitigen DVD-ROMs sowohl die 32-Bit- als auch die 64-Bit-Versionen des Betriebssystems enthalten: auf einer die Binaries, auf der anderen den Quellcode. Die 64-Bit-Version unterstützt AMD 64-Prozessoren sowie die kommende 64-Bit-Erweiterungsarchitektur von Intel (nicht die IA-64-Architektur der Itanium-Familie). Wer einen Athlon-64-Prozessor besitzt, kann nach wie vor einen 32-Bit-Code produzieren, indem er beim Kompilieren des Codes einen entsprechenden Switch setzt. Selbstverständlich kann dieser Code auch auf AMD 64-Rechnern ausgeführt werden.
Die wichtigste von Suse Linux 9.1 herbeigeführte Veränderung an der Architektur ist das Kernel-Update auf Version 2.6, die auf dem Testrechner installierte Version war die 2.6.4. In Zusammenhang mit USB-Peripheriegeräten und dieser Kernel-Version wurden einige Probleme gemeldet, die in 2.6.5 behoben sind, doch muss man anhand seiner individuellen Umstände selbst beurteilen, ob das Update erforderlich ist. Weitere aktualisierte Systemkomponenten umfassen KDE 3.2, GNOME 2.4 und Samba 3.0 (letztere Komponente ist in der Personal-Version nicht enthalten).
Suse Linux 9.1 verfügt über ein eigenes Konfigurationstool, YaST2 (Yet another Setup Tool), das entweder als Textmodusanwendung oder als grafisches Tool unter X-Windows läuft. Es wird zur Installation von Suse Linux sowie zur Durchführung vieler Konfigurationsaufgaben nach der Installation verwendet. Als Zusatz zu YaST2 enthält diese Version ein ACPI-kompatibles Power-Management-Modul. Somit kann man von der GUI aus energiesparende Optionen auf PCs konfigurieren, anstatt Textdateien editieren oder ein separates Konfigurations-Utility verwenden zu müssen – so wie es Windows-Benutzern mit der Systemsteuerung vertraut ist. Allerdings benötigen sowohl Control Centre als auch YaST unter X-Windows einiges an Bildschirmplatz, so dass diese Tools bei niedriger Auflösung nicht sehr gut einsetzbar sind. Obgleich das für die meisten Desktop-PCs sehr wahrscheinlich kein Problem darstellen wird, könnte es sich auf Notebooks, insbesondere auf denen älteren Typs mit kleineren Bildschirmen, oder bei an Fernseher angeschlossenen PCs als solches erweisen.
ReiserFS mit Journaling ist das standardmäßige Dateisystem für Suse Linux 9.1. Es soll schneller sein als das frühere Ext3-Dateisystem, das für die meisten Linux-Distributionen verwendet wird. Wer auf der Festplatte bereits vorhandene Windows-Partitionen besitzt, kann diese in der Größe anpassen um Platz für die Linux-Installation zu schaffen. YaST bietet an, diese Aufgabe automatisch zu erledigen, wenn man sich für eine Windows-Partition als Installationsziel entscheidet. Allerdings gibt es hier auch eine Löschoption, so dass man vorsichtig sein sollte, wenn man vorhandene Daten behalten möchte.
Neueste Kommentare
4 Kommentare zu Suse Linux 9.1 Professional
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Rückschritt Drucker unter LINUX
Unter 9.0 gab’s tatsächlich keine nennenswerten Probleme. Unter 9.1 bringen wir gleich 2 von 3 Druckern nicht mehr zum Laufen. Die liefen vorher mit Treibern aus dem Internet (CanonS520). Auch eine Installation auf einem anderen (jungfräulichen) Rechner bringt kein positives Ergebnis.
Insgesamt haben wir den Eindruck, dass 9.1 nicht so stabil läuft wie 9.0.
Qualität der Distribution
Leider geht diese SuSE Version den Weg aller vorangegangenen Versionen dieses Hauses. Sie ist wieder etwas seltsamer als ihre Vorgängerin. Wer als etwas erfahrener Anwender schon mal versucht hat, eine SuSE-Distri mit einem Vanilla-Kernel zu versehen, der wird sehr schnell an seine Grenzen stossen. Warum macht das SuSE so? Wollen sie verhindern, dass der normale user jemals eine andere Distri verwendet? Oder eigene Entscheidungen fällt? Schaut fast so aus. Jedenfalls ist diese Distribution für den Anfänger hervorragend, aber für den Experten nur bwdingt zu empfehlen. Da gibt es bessere, die dem User auch eigene und richtige Entscheidungen zutrauen. Schade!
Probleme mit Sound
Hallo,
SUSE 9.1 Prof. habe ich installiert.
kann jemand mir helfen? ich habe Probleme mit Sound.
sehr sehr leiser…..
AW: Probleme mit Sound
Hallo, welche Soundkarte / Onboard-Soundchip nutzt du denn? Und welches Mainboard hast Du? Ich habe ein ähnliches Problem mit dem Onboard-Soundchip ALC650 von Realtek auf einenm Gigabyte GA 7VT600-PL. Ganz zufriedensstellend habe ich das Problem noch nicht gelöst, aber ich kann wieder normal Musik etc hören.