Wie BEA Systems weiter wachsen will

ZDNet: Heute wird über Service-orientierte Architektur vor allem auf technischer Ebene diskutiert. CEOs reden vermutlich nicht über SOA.

Chuang: Manche tun es. Aber worüber CEOs wirklich reden, ist ein anpassungsfähigeres Unternehmen. Sie wissen, dass Kunden ihre Online-Dienste immer häufiger nutzen. Aus dieser Perspektive verstehen CEOs, dass es wertvoll ist, wenn Technologie solche Prozesse beschleunigt. Auf diese Weise entsteht ein Wettbewerbsdruck. Wenn eine Kundenbank beispielsweise beim Online.Banking nicht ganz vorn mit dabei ist, wird es für sie schwer sei, zu überleben – und das ist ihr auch klar.

ZDNet: IBM und Microsoft können auf verschiedenste Vertriebswege zurückgreifen. Sie haben mehr Kontakte, mehr Produkte. Ist das ein Problem für BEA?

Chuang: Diese Herausforderung gab es schon, bevor ich in dieses Geschäft eingestiegen bin. Alle unsere Kunden waren auch IBM-Kunden – und sind es teilweise auch noch heute. Sie dürfen nicht vergessen, dass es einmal nur eine einzige IT-Firma gab – und das war IBM. IBM hatte ein Monopol auf alles. Es ging um Rechnerzeiten – und sie kontrollierten sie. Das war von Anfang an die Crux. Wir mussten das durchstehen. Oracle musste das durchstehen. Jeder musste das.

ZDNet: Ein Analyst meinte, dass BEA eher Akquisitionen als organisches Wachstum in Betracht ziehen sollte.

» Worüber CEOs wirklich reden, ist ein anpassungsfähigeres Unternehmen. «

Chuang: Wir waren immer sehr offen dafür: Wir hatten mehr als 30 Akquisitionen seit 1998 – das macht fünf oder sechs pro Jahr. Die Analysten beziehen sich auf „magische Akquisitionen“. Sie schauen uns an und sagen „Was ist das nächste Weblogic?“ Weblogic war keine magische Akquisition. Wir haben es dazu gemacht.

Ich schließe keine große oder kleine Akquisition aus. Worauf ich mich aber vor allem konzentriere ist ein höherer Shareholder Value durch höhere Lizenzeinnahmen. Es gibt da draußen jede Menge Nieten – man kauft etwas und es wird nichts daraus. Die meisten Akquisitionen schlagen fehl.

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