Im Prozess um die Übernahme von Peoplesoft soll heute Doug Burgum, zuständig für Microsoft Business Solutions, aussagen. Er soll die Argumentation des US-Justizministeriums stützen, dass Microsoft im Bereich Business-Software für Großunternehmen keine Rolle spielt und nach einer Übernahme von Peoplesoft mit Oracle und SAP nur noch zwei Konkurrenten in diesem Markt agieren würden.
Um dies zu widerlegen, hat Oracle schon im Januar ein Whitepaper zusammengestellt, das 94 Auftragsvergaben zeigt, bei denen das Ellison-Unternehmen und Microsoft direkt miteinander konkurriert haben. Darunter sollen auch acht Deals sein, die mit Großkunden abgeschlossen wurden. Und genau diese müssten nach Ansicht des Ministeriums nach einer Peoplesoft-Übernahme aufgrund mangelnder Konkurrenz mit steigenden Preisen rechnen.
In dem Whitpaper sind auch einige Äußerungen von Microsoft-Managern zu finden, die unter anderem eine „direkte Kollision“ mit Oracle im Markt für Business-Anwendungen erwarten. Einmal mehr muss auch Microsofts üppiges Budget für Forschung und Entwicklung herhalten. Die Redmonder haben bereits öffentlich bekundet, in den nächsten fünf Jahren jeweils zwei Milliarden Dollar in dieses Segment investieren zu wollen. Diese Summe bewege sich deutlich über entsprechenden Vergleichszahlen von Oracle und SAP, war in dem Papier zu lesen.
In der Aussage von Wirtschaftsexperte Tom Campbell am gestrigen Dienstag ging es einmal mehr und die Preisdynamik im Markt für Business-Software. Seiner Ansicht nach haben Großunternehmen bei Kauf entsprechender Anwendungen eine sehr starke Verhandlungsposition, und zwar unabhängig von der Zahl der Wettbewerber. Sie könnten beispielsweise beschließen, Anschaffungen hinauszuzögern und ihre alte Software weiterzubenutzen. Dies steht jedoch den Aussagen anderer Experten entgegen, die dargelegt haben, dass eine Konkurrenzsituation zwischen Oracle und Peoplesoft häufig für niedrigere Preise gesorgt hat.
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