Weniger Kazaa – mehr Durchsatz: Zwei Packet Shaper im Test

Um die Bandbreite verwalten zu können, muss man zunächst einmal bestimmen können, welche Anwendungen die Bandbreite belegen. Packet Shaping-Systeme unterscheiden zumeist zwischen den verschiedenen Anwendungen, indem sie die Eigenschaften des Traffic analysieren und diesen entsprechend gruppieren. Sie identifizieren den Traffic nicht nur anhand bekannter Ports, sondern auch nahe dem Anwendungstyp. So kann beispielsweise Kazaa zur Tarnung auf Port 53 (DNS) ausgeführt werden, dennoch sollte ein guter Packet Shaper in der Lage sein, den Kazaa-Traffic vom DNS-Traffic zu unterscheiden.

Eine angemessene Verwaltung der Bandbreite ist im Packet Shaping entscheidend. Man möchte schließlich sicherstellen, dass kritische Anwendungen stets einen bestimmten Anteil an der Bandbreite erhalten. Außerdem möchte man den nicht kritischen Traffic einschränken, indem man diesem nur ein bestimmtes Volumen an Bandbreite zuweist.

Voice over IP (VoIP) benötigt eine gewisse Bandbreite, um eine akzeptable Übertragungsqualität erzielen zu können. Man würde in diesem Fall also eine Traffic-Klasse für VoIP-Traffic erstellen, die den gesamten VoIP-Traffic für die jeweiligen Verbindung zusammenfasst. Anschließend würde man eine Richtlinie für die Datenflussrate anwenden, die ein Minimum für den gesamten Traffic definiert. Auf diese Weise wird die Service-Qualität nicht beeinträchtigt.

Es gibt noch ein weiteres Verfahren zur Bandbreitenverwaltung: das dynamische Verwalten des Traffic. Dadurch können nicht genutzte Ressourcen an Anwender zugewiesen werden, die mehr Bandbreite benötigen. Richtlinien oder Regeln bestimmen, wie die jeweiligen Anwendungen zu handhaben sind. Mithilfe von Richtlinien kann man kritischen Anwendungen die von ihnen benötigte Bandbreite zuteilen. Packet Shaper nutzen eine Vielzahl verschiedener Richtlinien. Manche von diesen basieren auf einfachen Nummerierungssystemen, andere verwenden Wörter wie „Priorität“ oder „Aussortieren“.

In diesem Test wurden zwei Packet Shaper untersucht, einer von Packeteer, der schon seit geraumer Zeit auf dem Markt ist, und ein Neuling von Netintact. Es waren auch Four Sticks, Allot und Radware zum Test eingeladen, doch zogen sie alle vor, nicht teilzunehmen.

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4 Kommentare zu Weniger Kazaa – mehr Durchsatz: Zwei Packet Shaper im Test

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  • Am 29. Juli 2004 um 18:03 von Martin Schulz

    Four Sticks heisst Foursticks und kann leicht getestet werden
    Schade, dass Foursticks nicht in diesen Testbericht eingeflossen ist. Neben dem Testaufbau im LAB bietet Foursticks die Präsentation sogar online und live per eMeeting an und zeigt darin, wie Foursticks mit seinem Real-time Monitoring besticht.

  • Am 13. Juli 2004 um 9:44 von Egon Feldmann

    Und was wenn Encrypted
    Kazaa und ähnliche Anwendungen haben immer einen bitteren Beigeschmack betreff Legalität und Anwender werden immer mehr versuchen neue Wege zu finden, Protokolle zu verändern das diese nicht erkennt werden können. MyGudio (http://www.mygudio.com)entwickelt hierfür schon Lösungen.
    Dies bedeudet, das Layer 7 -Lösungen in Zukunft völlig sinnlos sind. Im Allgemeinen haben Packeteer und Kollegen mit überpreisten Produkten ein Konzept entwickelt, das in idealen Fällen gut arbeitet aber mit dem ständingen Wachstum an privaten Anwendern und dem waschsendem Missbrauch des Internets nicht gewachsen ist.
    Hier schreit man schon mehr nach User-orientierten Lösungen, die anstelle von Anwendungen den Anwender kontrollieren. Bei einem Besuch in Finland bin ich auf die Lösung der Technischen Universität in Tampere gestossen. Das Netzwerk des hiesigen Studentenheims hat 5.000 Anwender und 80% der Netzwerkverkehrs ist sog. P2P-Traffic. Mittels eines Staselog Network Equalizers (www.staselog.com) werden für jeden Anwender bestimmte Optionen erstellt. Dort werden automatisch den Anwendern Bandbreitekapazitäten bereitgestellt. Bei Missbrauch wird der Anwender automatisch "auf Eis" gelegt und hat nur geringere Bandbreite zur Verfügung.
    Dies scheint mir eine logischere Lösung.

  • Am 4. Juli 2004 um 12:30 von Gerald

    Besser als Cisco Router ?
    Also das Statemant, dass QoS nicht in der Form auf Routern von Cisco machbar sei, kann ich so nicht bestätigen, bzw. machen Sie es nicht deutlich wo der große Vorteil der Packet Shaper ist.
    Cisco kann sehr wohl QoS mit Traffic-shaping, Policing, DSCP Marking, verschiedene Queueing Mechanismen etc.. Auch das Auslesen ser Statistiken ist pro Flow via SNMP möglich. Cisco Works bietet hier auch eine kompfortable Software für das Monitoring.
    Desweiteren machen Sie deutlich, dass VoIP Bandbreite benötigt. Dieses ist aber nur eine zweitrangige Vorraussetzung für VoIP. Es werden je nach Codec zwischen rund 10 bis 64kbit/s benötigt. Viel Kritischer ist jedoch das Einhalten eines minimalen Delays (ca. 150ms Ende-Ende), minimale Packetverluste und einen geringen Jitter (ca.30ms). Die Nichteinhaltung dieser Kriterien wirkt sich viel kritischer aus. Sie schreiben aber nicht, ob der Packet Shaper für VoiP Priority Queueing anbietet (absolut bevorrangigtes Senden von Voice Packeten).

    Gruß
    Gerald
    Cisco Certified Network Professional

    • Am 5. Juli 2004 um 23:16 von Kender

      AW: Besser als Cisco Router ?
      Bevor ich solche Äußerung treffen würde sollte man sich etwas weiter mit Packeteer beschäftigen, Da es sich hierbei um eine Technik handelt die Cisco natürlich auch in der ein oder anderen Form "könnte" Basic ja, Feature nein, Cisco bietet einen Router nicht mehr nicht weniger. Er kann keine Applicationen erkennen (zur Zeit erkennt der PS ca. 600 eigenständig) genauso habe ich nur bedingt die Möglichkeit P2P Verbindungen mittels Kaaza, emule etc. zu erkennen. Und das schönste ist das Cisco Systems selbst einige Packetshaper im Einsatz hat. Also Cisco ist nice aber nicht die Eierlegende Wollmilchsau. Bandbreiten und Applicationmanagment ist mit keinem der Cisco Produkte machbar, dafür ist der PS auch kein Router. Das Leben kann so einfach sein auch ohne CISCO ;-))

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