Wer über das Internet eine Reise bucht, ist vor allem am günstigsten Preis interessiert. Finden die Online-Bucher diesen eher auf den der Web-Site eines Online-Agenten statt auf jenen der Reiseveranstalter oder der Fluglinien, gehen den Luftfahrtgesellschaften Kunden verloren. Um diese Entwicklung zu stoppen, müssen die Airlines ihre Angebote zugunsten eines offenen und nachvollziehbaren Preissystems umstellen. Diese Ansicht vertritt Jaap Favier, Analyst beim Research- und Beratungsunternehmen Forrester Research.
Favier kommt zu seiner Ansicht auf Basis einer Untersuchung des Verhaltens von Online-Konsumenten in Europa, wonach diese mit Internet-Buchungen von Reisen mehr Geld ausgeben als für jede andere Waren- oder Dienstleistungskategorie. Forrester erwartet, daß im Jahr 2009 rund 16 Prozent der gesamten Urlaubsreisen in Europa über das Internet gebucht werden, verglichen mit voraussichtlich rund fünf Prozent in diesem Jahr. Im gleichen Zeitraum dürfte in Großbritannien, das in diesem Zusammenhang als „Vorreitermarkt“ gilt, laut Forrester-Prognose der Anteil von derzeit zehn Prozent auf gut 30 Prozent ansteigen.
Ob von dieser Entwicklung des Internet-Reisemarktes in erster Linie die Online-Reiseagenten, die Reiseveranstalter oder die Fluglinien profitieren werden, hängt nach Ansicht von Favier vor allem davon ab, wie transparent diese ihr Angebot gestalten. Forrester hat im Rahmen der Untersuchung festgestellt, daß Online-Bucher sehr intensiv Preise und Angebote vergleichen. Auf der Suche nach den günstigsten Offerten werden neben den Web-Sites der Fluggesellschaften hauptsächlich die Internetauftritte von Online-Agenturen wie Expedia oder lastminute frequentiert. Hier finden die Interessenten häufig bessere Konditionen als auf den Websites der Fluglinien. In bis zu einem Drittel der Fälle habe sich laut der Forrester-Untersuchung herausgestellt, daß die Online-Agenten für den identischen Flug bessere Preise bieten konnten als die Web-Sit! es von Air France, British Airways, British Midland, LKM oder Lufthansa. Aus diesem Grund verlieren die Fluggesellschaften immer wieder Geschäft an die Online-Reiseagenturen, obwohl sie zweistellige Millionenbeiträge in ihre Web-Sites und Electronic Ticketing investiert haben
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