Pioniere in der Luft II: Breitband-Internet über den Wolken

ZDNet befragte Andy Schweiger, Projektleiter bei Lufthansa Systems, zu den Hürden, die es zu nehmen galt, um den Passagieren den Zugriff aufs Internet zu ermöglichen und was sie in Zukunft an neuen Features erwarten können.

ZDNet: Herr Schweiger, Sie sind beim IT-Dienstleister Lufthansa Systems Projektleiter für das WLAN an Bord von Lufthansa-Maschinen. Wieso hat man sich für WLAN entschieden? Denkbar wäre es doch auch gewesen, dass man den Nutzern Internet per Kabel anbietet.

Schweiger: Wir haben uns für WLAN an Bord unserer Flugzeuge entschieden, nachdem wir zuvor dedizierte Marktstudien über den Zeitraum von drei Jahren durchgeführt haben. WLAN im Flugzeug ist zudem der komfortablere Weg: Kabelsalat am Sitz wird beispielsweise komplett vermieden. Internet im Flugzeug ist zudem für die Lufthansa mit Investitionen verbunden: WLAN ist daher die optimale Lösung. Denken Sie nur an die Migration vom Standard 802.11b zu 802.11g: Wenn die fällig wird, müssen Sie nur die Access Points beziehungsweise die Karten darin austauschen. Würde ich das kabelbasiert machen, wäre ein Austausch der gesamten Leitungen nötig.

ZDNet: Das machen Sie wohl nicht so gerne: Kabelziehen?

Schweiger: Kabelziehen im Flugzeug ist für jeden Carrier ein Alptraum.

ZDNet: Wer außer der Lufthansa hat an der jetzt eingeführten WLAN-Lösung mitgearbeitet?

Schweiger: Neben der Lufthansa sind das die Tomorrow Focus AG und Connexion by Boeing. Tomorrow Focus ist für das Portal zuständig, wir, die Lufthansa Systems, für die Distributionslogistik der Daten sowie den Betrieb der Server. Connexion stellt die WLAN-Schnittstelle zur Verfügung, macht die Authentifizierung und die Abrechnung sowie den Betrieb des globalen Satellitennetzes. So sollen die Flugzeuge möglichst überall den Zugang zum Internet haben. Schließlich ergibt sich aus dem Gesamtpaket das „Internet an Bord“ für den Passagier.

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3 Kommentare zu Pioniere in der Luft II: Breitband-Internet über den Wolken

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  • Am 31. Juli 2004 um 2:16 von Francis Bouchard

    Preise und business model – Handy on Board
    Hut ab, Andy, für das erfolgreiche FlyNet Projekt!
    Aber Du hast nicht von Preismodellen gesprochen!? Es ist nämlich noch unklar, wieviel B/C pax bereit sind, 10$ für eine halbe Stunde "ISDN" Internet oder 30$ Dollar für ein ganzes Flugsegment, zu zahlen. Wie sind die Erfahrungen der 3 ersten Monaten im Betrieb? Muss ein FlyNet Mitarbeiter mitfliegen, um den Pax zu helfen?
    Das Business Model von CbB ist sowieso fragwürdig. Meiner Meinung nach ist FLyNet nur einen teuren Marketing-Schachzug von Lufthansa. Es könnte enden, wie der Versuch vor einigen Jahren von amerikanischen Airlines, Video on Demand bezahlbar zu machen: nämlich heute alles kostenlos, da kaum einer dafür zahlen wollte. Und dann muss DLH alles selbst zahlen.
    FYI Airbus hat gerade ein Joint Venture mit SITA und Tenzing gegründet, um am Board mit dem eingenen Handy, telefonieren und surfen zu können. Der Vorteil: Da braucht man kein neues Benutzerkonto by CbB, X oder Y, oder dedizierten Vertrag à la FlyNet-Siemens, da es einfach als internationale Gebühren (Roaming) auf die Handyrechnung abgebucht wird. Könnte kommerziell erfolgreich werden, da die meisten B/C Pax Firmenhandys besitzen, oder? Und mit UMTS wird auch bald (2006?) on-board surfen möglich sein.
    Anderer Vorteil für die Airlines: sie brauchen keine zusätlcihe Ku-Antenna: die (basic im Flugzeug) SATCOM Antenna reicht aus, um 1 MBbps zu erreichen.
    Es bleibt spannend.
    Viele Gruesse und hoffentlich bis bald in TLS für die A380 Defi
    ;-)

  • Am 17. Juli 2004 um 11:26 von michael hirsch

    1. absatz ist etwas verwirrend
    ???? Würde ich das kabelbasiert machen, wäre ein Austausch der gesamten Leitungen nötig. ????

    wie soll man das verstehn, wlan über kabel? 100-1000 mbit ethernet auf cat7, da ist keine migration notwendig, oder sind noch nicht mal cat5 kabel verlegt? dann müßte man aber auch nicht von kabeltausch und migration reden.

    mfg michael hirsch

    • Am 19. Juli 2004 um 9:13 von Andy Schweiger

      AW: 1. absatz ist etwas verwirrend
      Cat5 Kabel sind in den Flugzeugen verlegt, jegliche Steckverbindungen sind allerdings nicht wie am Boden auf RJ45 Basis an den Kabeln aufgepinnt, sondern mit speziellen, abgeschirmten Steckern versehen. Zusätzlich ist hier das Arbeiten mit vorkonfektionierten Kabeln schlichtweg unmöglich, weil die Kabelwege zentimetergenau zu den entsprechenden Einbauorten (je nach Flugzeugtyp auch noch unterschiedlich) geführt werden. Man bedenke auch, dass zum Verlegen der Kabel Bodenstandzeiten mit Ausrüstung der Kabinenverkleidungen notwenig sind.

      Zusätzlich sollte sich dieser Absatz nicht auf Upgrades des WLAN-Standards beziehen, sondern auf die Upgrades der nachwievor kabelbasierten Multimediadienste, bei denen wir aufgrund der Auslieferungsstandards, die von der Zulieferindustrie der Flugzeugbauer vor Jahren gewählt wurden z.T. noch mit Koaxialverkabelung arbeiten müssen. Also bedarf es bei Neueinrüstung eines Netzes für die Access Points sehr wohl der Zuführung der Versorgungskabel.

      Leider ist hier der Sinnzusammenhang hier durch Kürzungen des Redakteurs verloren gegangen.

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