Googles Mann hinter den Kulissen: CTO Craig Silverstein

CNET: Was meinen Sie, wie sich der Service ändern könnte?

Silverstein: Es wäre voreilig von mir, über mögliche Veränderungen zu spekulieren.

CNET: Was wird Ihrer Ansicht nach auf lange Sicht interessanter sein: Ein gigantischer Suchraum oder viele kleine, voneinander abgegrenzte Suchräume, also verschiedene Datenbanken für einzelne Websites oder E-Mail-Archive von Unternehmen?

Silverstein: Aus der Perspektive des Anwenders betrachtet will man einfach einen Ort, von dem aus man suchen kann. Technisch gesehen neige ich nicht unbedingt zu der einen oder anderen Richtung. Für mich ist wichtig, dass der Benutzer genauso einfach wie bisher die gewünschten Informationen erhalten kann. Das bedeutet meiner Ansicht nach, dass er sich nur an eine Stelle wenden muss, die schlau genug ist, um aus den unzähligen Informationsquellen der Welt exakt diejenigen herauszufiltern, die die jeweils richtigen Ergebnisse liefern.

CNET: Wie sehen Ihre Vorstellungen bezüglich der Datenschutzerfordernisse im Hinblick auf zentral gespeicherte Suchverläufe, Registrierungsdaten und E-Mail-Dokumente aus?

Silverstein: Nun, eines ist ganz klar: Wenn man Informationen erstellt und besitzt, hat man auch das Recht zu entscheiden, wie diese angezeigt werden sollen. Wir stellen alle möglichen Steuerungsmöglichkeiten bereit, damit exakt bestimmt werden kann, wie Informationen über Google zur Verfügung gestellt werden. Dies wird unsere Verfahrensweise sein.

CNET: Sind Googles Algorithmen skalierbar? Wenn sich beispielsweise die Datenmenge in Ihrer Datenbank verdoppelt, werden dann zweimal so viele Computer benötigt, um ein Suchergebnis auszugeben?

» Ich erinnere mich noch gut an die ganze Microsoft-Netscape-Debatte vor einigen Jahren. Letztlich verlor man sich dabei in der schwer zu bestimmenden Definition eines Betriebssystems. «

Silverstein: Unsere Algorithmen sind in der Tat skalierbar und wenn sich die Größe des Internets verdoppelt und auch die Anzahl der Rechner sich verdoppelt, dann halten wir damit Schritt.

CNET: Bricht das Ganze an irgendeinem Punkt zusammen? Funktioniert das mit beliebig großen Datensätzen?

Silverstein: Meines Wissens funktioniert es mit beliebig großen Datensätzen. Wenn es eine Einschränkung gibt, so sind wir noch nicht auf sie gestoßen.

CNET: Sind Sie der Meinung, dass erweiterte Suchfunktionen in das Betriebssystem integriert werden sollten, und wäre Microsoft damit in der Lage, ein wesentlich besser auf den Einzelnen abgestimmtes Tool zu schaffen? Wenn dem so wäre, würde Google auf die von Microsoft zusammengetragenen Informationen Zugriff haben wollen?

Silverstein: Ich erinnere mich noch gut an die ganze Microsoft-Netscape-Debatte vor einigen Jahren. Es gab viele Diskussionen darüber, was Teil des Betriebssystems sein sollte und was nicht. Letztlich verlor man sich dabei in der schwer zu bestimmenden Definition eines Betriebssystems.

In gewisser Hinsicht ist diese Frage für mich nicht relevant. Was mich interessiert ist, dass die Leute so einfach wie möglich an die von ihnen benötigten Informationen kommen.

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