„Eigentlich sollten diese IT-Experten ja mit der Arbeit bei ihrem Arbeitgeber beschäftigt sein“, sagt Greg Marriott. Der Personalexperte bei Personality IT People Power sieht zwar die hohe Klickrate gern. Gleichzeitig gibt er zu bedenken: „Dieses Phänomen zeigt, wie viele Mitarbeiter unzufrieden sind und aktiv an einem Job-Wechsel arbeiten.“
Dabei gefährden die Mitarbeiter sogar ihre eigene Position. Denn die Nutzung des Firmennetzes für private Zwecke ist für viele Arbeitgeber keine Bagatelle. Zwar drückt jedes zweite Unternehmen bei privater Nutzung des Internets beide Augen zu. Doch gilt eine Regel: Das Privatvergnügen darf nicht auf Kosten der Arbeit gehen.
Rechtzeitig gegen die „Null-Bock-Einstellung“ angehen
Doch nicht allein das emsige „Job-Surfen“ ist ein Anzeichen für intensive Akquise. „Auch wenn Mitarbeiter mit dem besten Anzug zu einen Termin beim „Zahnarzt“ außer Haus gehen, kann sich dahinter die Vorstellung beim Konkurrenten verbergen“, schmunzelt Marriott. Doch das Thema ist ihm ernst. Denn oftmals ist es dann für den Arbeitgeber schon zu spät, wirksam gegen die „Null-Bock-Einstellung“ – oder noch schlimmer – „innere Kündigung“ des Betroffenen. anzugehen. „Dabei kann ein Lob vom Chef, ein Gespräch über die lang erhoffte Gehaltserhöhung und vor allem ein nettes Arbeitsklima die Beschäftigten motivieren,“ weiß der langjährige Personalexperte. Für Führungskräfte ist das ein Punkt, den sie meist viel zu wenig beachten. „Unternehmen verlieren ihre Mitarbeiter, weil sie nichts dagegen tun, wenn diese unzufrieden sind.“ Mitarbeiter zu motivieren, ist seiner Meinung nach ein absolutes Muss. Denn eine hohe Mitarbeiterfluktuation kann leicht den Wettbewerbsvorteil gefährden. Es ist nämlich eine altbekannte Tatsache, dass es nicht die Schlechtesten sind, die zu Mitbewerbern wechseln. Die Art und Weise, wie gerade in Zeiten der Flaute mit Beschäftigten umgegangen wird, kann in besseren Zeiten eine entscheidende Rolle spielen. Die Unternehmen, darin sind sich die Arbeitsmarktexperten einig, denken zu wenig an den möglichen Imageverlust.
Jeder vierte von zehn Arbeitnehmern ist laut Studien derzeit unzufrieden und beabsichtigt einen Wechsel des Arbeitgebers. Zwar geben 20 Prozent an, „sich lediglich nicht mehr richtig wohlzufühlen“ – aber auch sie würden bei einem attraktiven Angebot jederzeit wechseln wollen.
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3 Kommentare zu Unzufriedenheit im Unternehmen: Viele Mitarbeiter sind zum Abflug bereit
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Einmal im Jahr für 1 Monat Rollentausch
Alle leitenden Angestellten und Manager sollten einmal im Jahr für 1 Monat zu den Bedingungen ihrer normalen Mitarbeiter und mit demselben Salär arbeiten müssen. Das würde für das gesamte Klima in Deutschland eine revolutionäre Verbesserung bringen.
Dann wüßten die da oben auch mal, daß man für bestimmte Arbeiten nicht nur den Finger schnippt und alles läuft, sondern immer etwas mehr dahintersteckt.
Wasser predigen, Wein trinken
Die jetzige Wirtschaftslage wurde von Managern und Politikern geschaffen; der Arbeiter soll nun die Suppe auslöffeln und dabei auch noch ein schlechtes Gewissen haben.
Welcher dieser Mitarbeiter kann hinter einer Firma stehen, die ein Management mit Selbstbedienungsmentalität besitzt und "Freundchenwirtschaft" fördert.
Hoffentlich kommt jemand auf den Gedanken, das auch Manager aus Billig-Lohn-Ländern durch geringere Gehaltsforderungen ein Sparpotential bieten. So wie den Arbeitern vorgehalten wird, dass billige Auslandskräfte gleiche Qualität zum niedrigeren Preis liefern, würde ich unterstellen, dass dies für Manager auch gelten dürfte.
Das Problem ist, dass die wirtschalfslage usn zu sklaven macht.
…weil moral im kapitalismus nu mal irrelevant ist.
Bonus: gestrichen, gehalt: unverändert seit jahren trotz gestiegener unterhaltskosten, arbeitsdruck: stark gestiegen, und einstellchancen: quasi unmöglich. da bewerben ich sogar ex-abteilungsleiter als aushilfen!
Aus dem mitarbeiter wird also jedes letzte bisschen geld ohne skrupel rausgequetscht.
Und dann wird erwartet dass wir noch irgendwie hinter der firma ständen?
Klar sind wir dann weg, sobals sich auch nur ein strohhalm bietet!
Die "freie" marktwirtschaft ist halt *doch* die ursache allen übels!