Höchste Liquidität bei IuK

Ein Branchen-Benchmarking der Managment-Berater von Horváth & Partners hat ergeben, dass Anbieter der Informationstechnik- und Telekommunikations (IT-TK)-Branche die höchste Liquiditäts-Rate aufweisen. Die durchschnittliche Liquidität ersten Grades liegt bei 88,3 Prozent. Der Gesamtdurchschnitt aller Branchen von 51,2 Prozent wird weit übertroffen. Mit 61,6 Prozent erreichen Energieunternehmen den zweiten Platz.

Auch die Pharmasparte konnte mit 52,3 Prozent ein Ergebnis knapp über dem Durchschnitt erreichen. Mit 29,4 Prozent Liquidität bildet die Medizintechnik das Schlusslicht. Insgesamt wurden die Kennzahlen von 229 Unternehmen im deutschsprachigen Raum ausgewertet. Auch viele Großunternehmen mit Umsätzen bis zu fünf Mrd. Euro nahmen teil.

Positive Ergebnisse erzielt die IuK-Branche auch bei der Kreditorenlaufzeit. Lieferanterechnungen müssen durchschnittlich innerhalb von 86,8 Tagen beglichen werden. Ein Durchschnitts-Ergebnis aller teilnehmenden Unternehmen ergibt einen Zeitraum von 69,4 Tagen. Mit 71,5 Tagen Debitorenlaufzeit erreicht die Sparte allerdings ein recht schlechtes Ergebnis, welches 14,1 Tage über dem Gesamtdurchschnitt liegt.

Auch die Kennziffer DWC (Days of Working Capital), welche die Gebundenheit des Umlaufvermögens betrifft, könnte verbessert werden. Durchschnittlich 104,7 Tage ist das Umlaufvermögen eines deutschen Unternehmens gebunden. In der IuK-Sparte kommt das Umlaufvermögen sogar 139,4 Tage nicht der Liquidität des Unternehmens zu Gute. Die Branchen Maschinenbau und Chemie erreichen ähnlich schlechte Werte.

Working Capital Management (WCW) sei nicht nur für IT/TK-Firmen wichtig, sondern betreffe auch alle anderen Unternehmenssparten, so das Beratungsunternehmen. Ein Grund für die Bedeutung der internen Gewinnung liquider Mittel ist die zunehmend restriktive Kreditvergabe. „Von 100 Managern sehen rund 70 in dieser Frage Handlungsbedarf „, bemerkte Studienleiter Paulo Alexandre.