Der Trend zur Auslandsverlagerung in der deutschen Industrie beschleunigt sich. 90 Prozent der Unternehmen planen, in den nächsten fünf Jahren Produktionskapazitäten aus Deutschland abzuziehen, bevorzugt nach Osteuropa oder Asien. 67 Prozent der Industrieunternehmen halten die Fertigungsqualität im Ausland inzwischen für gleich gut oder besser als in Deutschland. Zu diesem Ergebnis sind „Roland Berger Strategy Consultants“ in einer aktuellen Studie gekommen.
Da die Auslandsstandorte immer leistungsfähiger werden, verlagern 13 Prozent der deutschen Industrieunternehmen nicht nur einfache Produkte, sondern zunehmend komplexe Systeme und technologisch anspruchsvolle Baugruppen dorthin. Tendenziell steigt der Wertschöpfungsanteil ausländischer Unternehmensteile: Wurden in der Vergangenheit vor allem Fertigung und Montage ausgelagert, siedeln deutsche Firmen nun verstärkt Forschung und Entwicklung, Konstruktion sowie administrative Funktionen im Ausland an.
Vor allem mittelständische Unternehmen stehen laut Roland Berger an der Schwelle zur Internationalisierung: 71 Prozent der Firmen mit einem Jahresumsatz bis 100 Millionen Euro beabsichtigen binnen fünf Jahren auch im Ausland zu produzieren. Die meisten befragten Unternehmen sind bereits international aufgestellt. 61 Prozent unterhalten Fertigungsstandorte in Nord- oder Südamerika, 56 Prozent in Asien und 44 Prozent in Osteuropa. Lediglich 17 Prozent betätigen sich noch ausschließlich in Deutschland, darunter vorwiegend Unternehmen mit weniger als 200 Millionen Euro Jahresumsatz.
67 Prozent der Unternehmen gaben an, die Fertigungsqualität im Ausland sei gleich gut oder besser als in Deutschland. 81 Prozent halten die Lieferzeiten aus dem Ausland für gleich gut oder besser. Bei der Produktivität sehen 31 Prozent die internationalen Standorte im Vorteil. 94 Prozent der deutschen Industrie erachten die Materialkosten im Ausland für günstiger, alle Befragten unterstreichen den Vorteil niedrigerer Löhne und Gehälter.
Von Februar bis April 2004 wurden Geschäftsführer und leitende Manager von 70 führenden deutschen Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie der Automobilzuliefer- und Elektroindustrie schriftlich und in Einzelinterviews befragt. Etwa die Hälfte der Firmen gehört dem Mittelstand an, je rund ein Viertel sind kleine Betriebe oder Großunternehmen.
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5 Kommentare zu 90 Prozent der Unternehmen wollen Kapazitäten abziehen
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Okay! Kürzen wir die Löhne!
Wenn ich nur die Hälfte für Miete, die Hälfte für Nahrungsmittel, Sprit, etc und die Hälfte für Steuern, Versicherungen und sonstige Abgaben zahlen muss, dann arbeite ich auch für die Hälfte des Geldes! :-)
Es ist IMHO nicht so, dass wir Deutschen (Angestellte und Arbeiter) unbedingt so viel Geld verdienen wollen. Wir müssen soviel Geld verdienen, damit wir uns das Leben in Deutschland leisten können!!
Und, liebe Vorgesetzten. Vergesst eines nicht: Die Qualität der Arbeit ist immer eine auch eine Frage der Mentalität!
kein Wunder
Planlose Politiker.
Schulabgänger die nicht richtig lesen und rechnen können.
…
AW: kein Wunder
Hast noch vergessen: Korrupte, handlungsunfähige Politiker, skrupellose Manager-Nieten.
Merkt Euch, wo die Ganoven wohnen, damit sie diesesmal nicht wieder abhauen und das uns geraubte Geld im sicheren Ausland versaufen können, wenn hier alles zusammen bricht.
HD
AW: AW: kein Wunder
Da habt Ihr recht. Es gilt aber auch der Gegenschluss:
Faule Deutsche, die erst um 9:00 Uhr in der Arbeit sind und um 5 den Laden wieder verlassen. 30 Tage Urlaub + 13 Tage Feiertage (in Bayern) haben und dann während der Arbeitszeit palavern, wie schlecht es ihnen geht.
Wie wäre es, wenn jeder einmal selbstlos mit dem Arbeiten anfinge? UNd richtig ranklotzt? Dann würde es wieder klappen. Wer aber immer mit den Fingern auf andere zeigt, wird niemals selbst vorran kommen.
Gruß
George
AW: kein Wunder
Ja, ja alles Deppen außer mir.