Dem Jahresbericht zufolge wuchsen SAPs Software-Umsätze 2003 nur um einen bescheidenen Prozentpunkt, während die Einnahmen aus Wartungsgebühren um 15 Prozent anstiegen. Die Einnahmen aus Wartungsgebühren stiegen im Jahr 2003 auf 37 Prozent vom Gesamtumsatz und erreichten im ersten Quartal 2004 sogar 43 Prozent.
Bei Oracle sieht das ERP-Geschäft bedeutend düsterer aus. Anfang dieses Monats gab das Unternehmen bekannt, dass der Umsatz aus Neulizenzen für sein ERP-Geschäft in seinem am 31. Mai zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2004 um 6,2 Prozent gesunken ist. Die Einnahmen aus Lizenzgebühren stiegen jedoch um mehr als 15 Prozent an und machen nun fast 45 Prozent von Oracles Gesamtumsatz aus.
Bei PeopleSoft beliefen sich die Einnahmen aus Wartungsgebühren 2003 auf fast 40 Prozent vom Gesamtumsatz, und das Unternehmen geht davon aus, dass dieser Anteil 2004 auf fast 41 Prozent steigen wird. Für SAP, Oracle und PeopleSoft sagt Forrester gleichermaßen voraus, dass sich die Einnahmen aus Wartungsgebühren in der absehbaren Zukunft auf über 40 Prozent vom Gesamtumsatz einpendeln werden.
Analysten zufolge wird sich die Wartungsstrategie nicht langfristig aufrechterhalten lassen. Wenn Wartungsgebühren für das Wachstum sorgen, so ihr Argument, dann werden keine Neuverkäufe – der Lebenssaft jedes produktgetriebenen Unternehmens – mehr erzielt. Noch schlimmer ist jedoch, dass die Kunden erste Signale senden, sich den Bemühungen der Softwarehersteller zur Anhebung ihrer Wartungsgebühren zu widersetzen.
In den letzten Jahren sind die Wartungskosten bereits beträchtlich in die Höhe geklettert, und viele Unternehmen haben den Eindruck, dass diese Kosten den von ihnen wahrgenommenen Gegenwert übersteigen – so eine Umfrage, die AMR in diesem Jahr unter mehreren Hundert Software-Einkäufern in Unternehmen durchführte. Fünfunddreißig Prozent der Befragten gaben an, dass sie versuchen werden, ihre Wartungsverträge im nächsten Jahr neu zu verhandeln.
„PeopleSoft erhöhte die Wartungsgebühren von 17 auf 20 Prozent, und ich habe gehört, dass sie versucht haben, auf 22 Prozent zu kommen“, so Beers. „Manche Kunden werden sich dagegen sträuben. Corning wird sich dagegen sträuben.“
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