Trotzdem werden nicht viele Unternehmen ihre ERP-Systeme vollständig abschaffen, zumindest nicht, solange es nichts Besseres gibt. Angesichts der Investitionen an Zeit, Geld und interner Politik, die nötig sind, um ein Enterprise-System überhaupt zu kaufen und zu installieren, werden die meisten Unternehmen wohl lieber bei ihren vorhandenen Systemen bleiben wollen, anstatt auf ein neues umzusteigen.
„Eher wird die Hölle gefrieren, als dass man CEOs und CFOs dazu bekommt, sich, nachdem sie ja bereits 100 Millionen Dollar für SAP ausgegeben haben, auf die nächste große Sache einzulassen. Das unterstützt die Blockade der Hersteller“, so Brian Keane, CEO einer Consulting-Firma, die seinen Namen trägt und auf Business-Anwendungen spezialisiert ist.
Kagermann von SAP ist sich dieses Vorteils bewusst. „Die IT-Budgets werden nicht wachsen“, sagte er. „Aber der Markt für Anwendungen wird wachsen. Die Leute wollen Nutzen aus ihren Investitionen ziehen. SAP hat keine Chance, die nächste Killer-Anwendung vorzustellen und zu sagen: ‚Ok, jetzt schmeißt alles raus, was ihr habt.’ Keine Chance. Die Leute haben bereits zu viel investiert. Unsere Kunden würden uns umbringen, wenn wir ihnen eine revolutionäre Idee vorstellen würden. Sie wollen erstmal Geld mit ihren Investitionen verdienen.“
Aber Veränderungen sind unausweichlich. Die Geschichte zeigt, dass der Markt für Business-Software etwa alle zehn Jahre eine größere Veränderung durchmacht. Die gute Nachricht ist die, dass clevere Software-Einkäufer klar im Vorteil sind, wenn es darum geht, günstige Verträge abzuschließen. Ein IT-Manager erinnert daran, dass man dabei aber auch auf das Kleingedruckte achten sollte. „Dieser Markt ist faszinierend, und er verändert sich. Diejenigen, die wissen, worum es geht, können davon profitieren. Alle anderen werden wahnsinnig darunter leiden müssen.“
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