Pattsituation bei Ultra-Wideband-Standard

Showdown der rivalisierenden Gruppe bei IEEE-Treffen in Berlin

Die Kurzstrecken-Drahtlos-Technik Ultra Wideband (UWB) steckt derzeit in einem „Standard-Dilemma“. Zwei rivalisierende Gruppen, angeführt vom Chipriesen Intel und von Motorola, kämpfen um die Vorherrschaft. Beim nächstwöchigen Treffen des Standardisierungsgremiums IEEE in Berlin dürfte es zum Showdown der beiden Gruppen kommen. Keine der beiden Gruppen kann derzeit eine erforderliche Mehrheit der IEEE-Mitglieder auf sich vereinen.

UWB gilt als Nachfolger bzw. Konkurrent zu Bluetooth, kann ebenso eine Entfernung von bis zu zehn Metern überbrücken, bringt es aber dabei auf satte 500 Mbit/s. Das Schisma bei den Standards gefährdet nach Ansicht von Beobachtern den Launch der ersten UWB-Produkte. Konsumenten würden dann Produkte erwerben, die zueinander nicht kompatibel sind.

Derzeit werden zwei Standards propagiert, einer von einer Intel-geführten Gruppe und einer von Freescale Semiconductor, einer Motorola-Tochter. 60 Prozent der IEEE-Mitglieder, die über die Standardisierung entscheiden, sollen derzeit hinter Freescale stehen – dies ist freilich zuwenig, denn für ein positives Votum ist die Zustimmung von 75 Prozent erforderlich. Um die Pattsituation aufzubrechen, hat Freescale-Manager Martin Rofheart vorgeschlagen, einfach beide Vorschläge zu Standard zum machen. Dem kann die Intel-Gruppe jedoch nichts abgewinnen. Diese befürchtet bei zwei nebeneinander existierenden Standards eine eher geringe Akzeptanz durch die Konsumenten

Der „Standard-Streit“ hat den Start von UWB schon bisher hinausgezögert. Die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission hat überhaupt erst ein UWB-Produkt genehmigt. Die ersten UWB-Produkte wie Set-Top-Boxen, Flachbildschirme bzw. PCI-Cards, die beide Standards unterstützen, dürften nicht vor Frühling nächsten Jahres in den Geschäften auftauchen.

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