Das US-Bankhaus J.P. Morgan Chase will einen Gutteil seiner IT wieder im eigenen Haus abwickeln und einen entsprechenden Outsourcing-Vertrag mit IBM beenden. Damit ist einer der größten jemals abgeschlossenen Outsourcing-Deals Geschichte. Der Vertrag war gegen Ende des Jahres 2002 für die Dauer von sieben Jahren abgeschlossen worden und hatte ein geschätztes Volumen von fünf Milliarden Dollar.
Der Deal war seinerzeit als Paradebeispiel für IBMs „on demand“-Strategie gefeiert worden – Unternehmen müssen demnach Services nur bei Bedarf beziehen und die entsprechenden Infrastrukturen nicht selbst kaufen und betreiben. J.P. Morgan ist aber mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass es besser sei, die IT wieder im eigenen Haus zu haben. Im Zuge der „Rückverlagerung“ der entsprechenden Aktivitäten werden rund 4000 IBM-Beschäftigte und freie Dienstnehmer von Big Blue zu dem Bankhaus wechseln.
J.P. Morgans Gesinnungswandel weg vom Outsourcing ist auf die Übernahme der Bank One in diesem Jahr zurückzuführen. Bank One hat selbst mehr als eine Milliarden Dollar in IT investiert, unter anderem auch in Hinblick auf künftiges Wachstum. „Bank One hat große Investitionen unternommen, auf denen wir aufbauen können“, erklärte Austin Adams, CIO bei J.P. Morgan.
IBM hat auf die Entwicklung relativ gelassen reagiert. Ob das Unternehmen anlässlich des vorzeitigen Vertragsendes Anspruch auf Ausstiegs-Zahlungen hatte, wollte eine Sprecherin nicht kommentieren. IBM werde jedenfalls einer „der wesentlichsten Lieferanten des Bankhauses bleiben.“ Auf die Bilanz soll sich das Ende des Deals sogar positiv auswirken. Der Vertrag habe bisher keinen positiven Cash-flow gebracht, der Gewinn je Aktie sollte deshalb im kommenden Jahr stärker steigen.
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