Nvidia präsentiert 3D-Grafikchip für mobile Endgeräte

Bessere Grafikleistung bei weniger Stromverbrauch. Nvidia verspricht eine 3D-Performance für Smartphones, wie man sie nur von PCs her kennt. ZDNet zeigt, was der neue Goforce 3D-Chip alles kann.

Nvidia Goforce 3D 4500

Nvidia hat einen neuen Grafikchip präsentiert. Der Goforce 3D 4500 wurde speziell für Smartphones und Handhelds entwickelt, er soll die nächste Generation von mobilen Endgeräten prägen. Mit dem Chip erweitert Nvidia die Familie der mobilen Grafikchips mit der Bezeichnung Goforce um ein Produkt mit 3D-Technologie. Zwar wurden schon vorher die Chips Goforce 4000, 3000, 2150 und 2100 in mobile Endgeräte etwa von Dell oder Hewlett-Packard eingebaut, aber diese beherrschten nur 2D-Grafik.

Die neue Architektur des Goforce 3D enthält einen Geometrie Prozessor, der den Hauptprozessor des mobilen Gerätes entlastet, indem er aufwendige Berechnungen übernimmt. Eine Besonderheit ist die programmierbare Shader Technologie. Damit werden zum ersten Mal für Handhelds oder Smartphones photorealistische Bilder und Spiele mit komplexen Scenen, wie man sie von PCs kennt, möglich. Dazu trägt auch die gleichzeitige Unterstützung von bis zu sechs Texturen bei. Die Multitexture Unterstützung ermöglicht etwa reflektierende Oberflächen und das Spiel von Licht und Schatten.

Handys, die den Chip integriert haben, sollen in Zukunft Videos mit 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen und abspielen können. Der Goforce 3D 4500 kann gleichzeitig MPEG 4 und H.263 kodieren und dekodieren. Damit werden in naher Zukunft Videokonferenzen oder Video-Telefonie per Handy möglich sein.

Digitalkameras unterstützt Goforce 3D mit bis zu drei Megapixel und ermöglicht einen achtfachen digital Zoom. Zum Speichern der JPEGs unterstützt der Chip SD- und MMC-Karten. Ein SDIO-Kontroller bietet Entwicklern die Gelegenheit ihren Geräten WiFi und Bluetooth zu integrieren. Mit 1280 KByte integrierten SRAM Speicher verfügt der Goforce 3D 4500 über doppelt soviel Kapazität wie der Vorgänger Goforce 4000.

Damit die Geräte mit den neuen Chips auch eine adäquate Batterielaufzeit aufweisen können verwendet Nvidia zwei Technologien. Eine davon nennt der Chiphersteller Early Z. Der Goforce 3D Kern optimiert den Prozessor- und Leistungsverbrauch indem er unsichtbare Teile eines Frames identifiziert und weglässt. Die zweite Technik bezeichnet Nvidia als nPower Technologie. Mit beiden Technologien soll es möglich sein auf einem Handy mit herkömmlichen Akku eineinhalb Stunden lang Videos in VHS-Qualität zu betrachten.

Um den Absatz und den Erfolg der Chips zu steigern entwickelt Nvidia eine weit reichende Content-Strategie für den Handheldmarkt. Hier will man zum Beispiel mit Anbietern von Spielen und Videoclips eine Allianz eingehen, damit der Verbraucher die Neuerungen der Grafikchips mit seinem Smartphone oder PDA auch nutzen und auf genügend Inhalte zurückgreifen kann.

Motorola, Mitsubishi, LG Electronics und Sendo sind schon Kunden im Bereich der Mobiltelephonie. Erste Geräte werden laut Nvidia im Frühjahr 2005 auf den Markt kommen und sollen dann mit einem Preis ab 250 Euro starten.

ZDNet konnte die bestechenden Grafik und 3D-Performance auf einem Smartphone begutachten. Wir glauben, dass Nvidia mit dem neuen Chip ein großer Wurf gelungen ist. Wenn die Konkurrenz nachzieht, wird das den Mark für mobile Endgeräte extrem verändern. Videoclips anschauen, Video-Telephonie und 3D-Gaming, all das was man bisher ausschließlich mit dem Fernseher oder dem PC gemacht hat, wird in Zukunft auch mit einem Handy möglich sein.

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