Longhorn soll Musikpiraterie eindämmen

Musikindustrie drängt Microsoft zu neuen Windows-Funktionen

Die großen Plattenfirmen unterstützen Microsoft um auf der nächsten Version des Windows-Betriebsystems die Barrieren gegen Musikpiraterie zu stärken. Die Musikunternehmen, vor allem das britische Label EMI, haben Microsoft eine Liste von Funktionen präsentiert, die auf der neuen Windows Version Longhorn inkludiert werden sollen, berichtet die Onlineausgabe der Times. So soll die Weitergabe von geschütztem Material und das Kopieren für Musikpiraten erschwert werden.

Neben der Vorgehensweise tausende von angeblichen Straftätern wegen Musikpiraterie anzuklagen, sucht die Musikindustrie nach Technologien gegen die Musikpiraten. Diese Woche werden die Verhandlungen zwischen der US Musiklobby RIAA, welche die US-Plattenfirmen vertritt, mit Microsoft fortgesetzt.

Eine mögliche Verbesserung gegen Musikpiraterie wäre, die Kopier-Regeln, auf CD zu installieren, die dann das Betriebssystem von selbst erkennt. Kopier-Regeln wären unter anderem, wie oft ein Song kopiert werden darf und ob er ins Internet upgeloadet werden kann. Durch den Einbau in Windowssysteme würden sich die Antipiraterie-Kontrollen erhöhen und wären auf längerer Sicht entscheidend für die Musikindustrie, da das Betriebssystem auf über 95 Prozent der privaten Computer benützt wird.

Microsoft plant das Longhorn-Betriebssystem 2006 auf dem Markt zu bringen und wird nächstes Jahr mit den Tests beginnen. Ein Sprecher des Unternehmens sagte, dass keine Informationen über die speziellen Funktionen der Software, bevor die Tests beginnen, gegeben werden.

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4 Kommentare zu Longhorn soll Musikpiraterie eindämmen

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  • Am 5. Oktober 2004 um 17:00 von Pascal Ecolier

    Das Problem sind die viele Millionen DAU’s
    Die unzähligen DeppenUser, die offenbar noch immer stark in der Mehrheit sind (Marke: Wat is denn ne Feiawohl?)
    Wenn das CD-kopieren also nur noch mit gewissen Tricks bzw. gar nicht mehr mit dem neuesten Windows-produkt möglich ist, werden die "Verstöße" rapide sinken, und das macht es der MI dann nur noch leichter, die Nicht-für-jedes-Mal-einzeln-Bezahler zu kriminaliseren, und die Rechte weiter zu beschneiden.

    Eine Einschränkungsfunktion vorrausgesetzt, müßte seitens der User mit aller Macht das neue BS boykotiert werden. Keiner darf das Zeug kaufen, nicht einmal vorinstalliert als OEM, gar nicht!
    Anderenfalls wissen die, daß sie quasi alles machen dürfen, die Rechte für den Hörer an legal erworbenen CD’s sind ja bereits stark angegriffen, aber dann:
    "Sie haben diese CD soeben zum Dritten Mal gehört, der Tonträger wird sich nun selbst zerstören. Drücken Sie auf NEIN, so wird ein weiterer Betrag von 20 EUR von ihrem Konto abgebucht"
    "Sie haben soeben ein urheberrechtlich geschütztes Lied gesungen. Folgende Gema-gebühr wurde fällig…"
    Und CD’S ohne Beschränkung gibt es dann nur noch im Inklusivpaket mit einem lebenslangen, monatlich zahlbaren Hörabo.

  • Am 22. September 2004 um 18:26 von Nemo

    Alternativen…
    …gibt es genug. Wer derart an die Leine gelegt wird, wird sich das neue OS nicht kaufen. Vorinstalliert auf Rechnern, wird es entfernt und durch ein älteres OS ersetzt. Oder, ganz anders: kompletter Umstieg auf Linux. Was die MI nicht versteht ist, dass sie die Kunden nicht knechten dürfen, um Erfolg zu haben, sondern dass sie ihnen Freiheiten lassen müssen. Verbunden mit einem sinnvollen Preismodell würde dies sehr viel Piraterie eindämmen und gleichzeitig den Absatz steigern. Und das ist doch das Ziel, wenn ich das richtig verstanden habe, oder?

    • Am 27. September 2004 um 8:32 von NoHero

      AW: Alternativen…
      Richtig. Wenn sich Microsoft von der Musikindustrie vor deren Karren spannen läßt, dann muß man kein Prophet sein, um das beschleunigte Ende von Microsofts marktbeherrschender Stellung bei Desktop-Betriebssystemen vorherzusehen. Bis Loghorn kommt, wird Linux soweit "windowslike" sein, daß keiner es mehr nötig hat, Windows zu benutzen. Insofern knabbert Linux sowieso an Microsofts Marktmacht. Sollte Microsoft der RIAA nachgeben, dann gräbt sich Microsoft selbst das Wasser ab.

  • Am 22. September 2004 um 16:11 von ich lach mir eins

    ja mei, nur unbenutzbare CD´s sind sicher
    Ich kopiere mir meine CD´s halt dann per Linux, evt. steige ich dann auch ganz auf Linux über und halte mir noch ein altes XP System für berufliche Notfälle. Kopieren kann ich außerdem immer problemlos und fast verlustfrei über den analogen oder digitalen Soundausgang meiner HIFI Anlage. Auch der normale Kopfhöreranschluß reicht völlig :) Falls dies auch nicht mehr geht lerne ich eben selbst ein Instrument :), höre wieder meine 2000 LP´s und 500 Alt CD´s und pfeife auf den Rest der Musikmüllindustrie

    just look at the sun and be happy !

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