Am schnellsten haben sich im Laufe der letzten Jahre wohl die USB-„Memorysticks“ verbreitet. Sie bestehen aus einem Flash-Speicher von 8 MByte bis 1 GByte Größe und können bei jedem Gerät, das unter Windows ME oder einem späteren Betriebssystem läuft, direkt am USB-Steckplatz des PCs eingesteckt werden. Sie werden üblicherweise als neues Gerät erkannt, ohne dass ein Gerätetreiber installiert werden muss. Die meisten Sticks werden mit einer CD ausgeliefert, auf der sich Treiber für Windows-Versionen vor Windows ME und für andere Betriebssysteme befinden, die installiert werden müssen, bevor die Speichersticks auch mit diesen Geräten verwendet werden können. Aufgrund ihrer geringen Größe kann man diese Medien häufig in die Tasche stecken oder als Schlüsselanhänger verwenden.
Die Datenübertragung geht besonders bei USB 2.0-Geräten erstaunlich fix, zudem ist der Preis sehr gering, weshalb sie sich schnell verbreitet haben. Den Datensicherheitsexperten sträuben sich allerdings die Nackenhaare, da die Sicherheit der Daten dadurch beeinträchtigt wird, dass jeder, der sich sensible Unternehmensdaten verschaffen will, einfach zu einem freien PC gehen, den Speicherstick einstecken und alle gewünschten Daten kopieren kann. Dies kann umgangen werden, indem man im BIOS die USB-Steckplätze des PCs oder des Betriebssystems ausschaltet. Als permanentere Lösung kann man auch, wie es hier im Testlabor schon beobachtet wurde, den USB-Port des PCs oder Servers mit Epoxidharz ausgießen.
Darüber hinaus besteht das Risiko, dass der Speicherstick in die falschen Hände fällt: Aufgrund ihrer geringen Größe können diese Geräte leicht aus der Tasche fallen oder verlegt werden. Um die Daten in dieser Situation zu schützen, gibt es bei manchen Geräten die Option, sie mit einem Passwort zu sichern. Einige Geräte verfügen sogar über eine biometrische Fingerabdruckerkennung. Am Ende müssen aber doch die für die IT-Sicherheit zuständigen Abteilungen darüber befinden, ob die Speichersticks für das jeweilige Unternehmen von Nutzen sind und gegebenenfalls einen Sicherheitsplan aufstellen, mit dem dafür gesorgt wird, dass die strengsten Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden und die Unternehmensdaten nicht in die Hände Unbefugter gelangen.
Ebenfalls bedenklich ist der Einsatz der Sticks zum Transport von Daten zwischen Heim- und Bürorechner, durch den die äußeren Schutzmaßnahmen des Unternehmensnetzwerkes umgangen werden. Es ist durchaus vorstellbar, dass unsittliches Material, Würmer und Viren sich so ohne offensichtliche Erklärung im Netzwerk ausbreiten könnten. Natürlich sollte jedes Unternehmen auf jedem Desktop einen aktiven Anti-Viren-Scanner haben, so dass die digitalen Schädlinge schnell bemerkt würden …
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Beispiel: Iomega Mini 128MB USB 2.0 Drive
Da derzeit so viele USB-Memorysticks auf dem Markt sind, sind die Anbieter stets auf der Suche nach Wettbewerbsvorteilen, die die Kunden dazu bewegen sollen, ihr Produkt denen der Konkurrenz vorzuziehen.
Iomega beispielsweise hat seine Geräte mit der Möglichkeit zur Personalisierung über einen kleinen, transparenten Plastikeinschub ausgestattet, in den der Besitzer ein eigens zuzuschneidendes kleines Bild oder auch einen Text einbringen kann. Es gibt an diesem Stick keinen mechanischen Schutz für die Daten, wie ihn einige andere Produkte aufweisen. Das Gerät ist für USB 2.0 eingerichtet und auf entsprechend ausgestatteten Rechnern sehr schnell.
Diesem relativ großen Speicherstick fehlen einige Funktionen, die andere Geräte aufweisen. Seine Leistungen liegen über denen des vergleichbaren Sony-Produkts, bei einigen Tests ist das Iomega-Gerät doppelt so schnell wie das von Sony.
Beispiel: Sony Micro Vault 128 MByte und Memory Stick Reader
Sony hat seinem in Größe, Gewicht und Konzept dem Iomega-Speicherstick sehr ähnlichem Gerät durch einen integrierten Memory Stick PRO-Einschub eine besondere Note verliehen. Was diesem Modell ausgesprochen fehlt, ist aber die Möglichkeit zur Befestigung eines Schlüsselrings oder eines Bandes. Das Gerät ist also nur in der Tasche zu transportieren und kann dort mit seinen stark abgerundeten Kanten leicht herausfallen. Zudem gibt es keinen Schalter, mit dem man das Gerät zum Schutz der Daten sichern könnte, der mitgelieferte Memory Stick hingegen verfügt über einen solchen Schalter.
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