Der RFID-Zug ist nicht mehr zu stoppen

ZDNet: Was ist mit den Kosten? Im Vergleich zu den heutigen Barcodes ist RFID exorbitant teuer.

Palmer: Immer wieder werde ich nach dem 5 Cent-Tag gefragt. Dabei ist das gar nicht das Thema: Unser aktiver Transponder für das Mautsystem hat uns 30 Dollar gekostet, aber er war es wert! In einer Supply Chain eingesetzt liefert ein aktiver Tag so viele Daten, dass sich sein Einsatz auf alle Fälle auszahlt. Unabhängig davon versprechen uns die Hersteller von Tags einen Stückpreis von 7 Cent bis in drei oder vier Jahren. Mit größerer Verbreitung und fortschrittlicherer Technik werden sowohl die aktiven als auch die passiven Tags deutlich billiger werden.

ZDNet: Zum Problem der Sicherheit: „RFID eröffnet eine neue Ära für Ladendiebstahl und Chaos-Attacken“, berichtete kürzlich Lukas Grunwald, Berater bei der DN Systems Enterprise Solutions. Im Zusammenspiel mit einem Handheld könnte ein teueres Produkt quasi im Vorbeigehen günstiger gemacht werden.

Palmer: Auch heute könnten Sie jederzeit den Barcode an einem Konsumgut austauschen und so den Preis manipulieren. Daran ändert RFID nichts.

ZDNet: Der Punkt geht an Sie.

Palmer: Tatsächlich macht RFID einen Artikel sogar sicherer, weil die Manipulation schwieriger wird. Mittels Verschlüsselung können Sie es sogar maximal sicher machen.

ZDNet: Was die Kosten aber wieder deutlich anheben würde.

Palmer: Richtig, Verschlüsselung ist sehr teuer. Ein unverschlüsselter Tag verfügt über rund 5000 Gates, ein verschlüsselter dagegen 50.000. Das treibt die Herstellungskosten also enorm. Solche komplexen Tags werden aber sicher nicht im Falle von – sagen wir – Schuhen zum Einsatz kommen. Fazit: Grundsätzlich erhöht RFID gegenüber Barcodes die Sicherheit, in speziellen Fällen, etwa bei RFID-Tags für Autos, lohnt sich der Einsatz von teuren Tags.

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1 Kommentar zu Der RFID-Zug ist nicht mehr zu stoppen

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  • Am 11. Oktober 2004 um 8:56 von Axel W.

    Datenauswertung und das Chaos kann beginnen
    Meine Frau und ich, wir haben identische Schuh- und Kleidergröße.
    Szenario am Montag:
    Meine Frau hat Schuhe und Pullover an, sie geht auf die Damentoilette und wird von RFID erfasst.
    Szenario am Dienstag:
    Ich trage Schuhe und Pullover, gehe aber auf die Herrentoilette und werde von RFID erfasst.
    Auswertungs-Szenario:
    Daran mag ich gar nicht denken.

    Lauthals lachend grüßt Axel

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