Die Zahlen der öffentlichen WLAN-Zugangspunkte (Hotspots) in Europa hat sich laut IDC seit Anfang 2004 nahezu verdoppelt, und WLAN-Technik wird immer noch gerne gekauft. Dennoch bleibt europaweit die Nutzung der Hotspot-Dienste unter Geschäftsleuten sehr gering. Während Privatleute drahtlose Netze im Haushalt benutzen, leiden die Dienste für Business-Kunden unter mangelndem Zulauf.
IDC hat 650 Firmen in acht europäischen Ländern befragt und festgestellt, dass nur 37 Prozent der Firmen überaupt Richtlinien haben, in denen festgeschrieben ist, wann und wie WLAN eingesetzt werden darf. Mehr als die Hälfte der Befragten weiß zwar, dass es WLAN-Hotspots in ihrem Land gibt, aber nur acht Prozent möchten sie auch benutzen.
Peter Scheer von der MetaGroup weiß auch, woran das liegen könnte: „Abrechnungsmodi sind ein wichtiges Thema“, sagt er. Viele WLAN-Nutzer ärgern sich über zeitbasierte Abrechnungen und komplizierte Einwahlmechanismen. Bei WLAN gibt es noch kein Roaming wie beim Handy, bei dem das Gerät im Bedarfsfall einfach in das Netz eines Vertragspartners wechselt und dann alle Verbindungen über den Haupt-Provider abgerechnet werden. WLAN-Nutzer zahlen bei jedem ihrer Provider einzeln, mal mit Rubbelkarte, mal mit Kreditkarte, mal mit der Handy-Abrechnung, je nachdem ob es T-Com, das Hotel oder die Flughafen-Lounge ist.
In Deutschland stehen die Zeichen für WLAN von der Angebotsseite aber grundsätzlich gut. Mit über 4000 aktiven Hotspots liegt das Land je nach Zählung in Europa im Spitzenbereich vor England mit 3600 und Frankreich mit 800 aktiven, öffentlichen Standorten. International liegen derzeit die USA vorne (siehe hotspot-locations.com).
Eine Marktanalyse der deutschen WLAN-Datenbank Businesshotspot.de findet allein 3200 Hotspots der Deutschen Telekom in Deutschland. Der Konzern hat sich damit innerhalb von sechs Monaten als Marktführer etabliert und sich weit vom übrigen Feld abgesetzt. Eurospot ist der nächste Verfolger, allerdings mit gerade mal 500 aktiven Hotspots, gefolgt von Airnyx mit 300 Einwahlpunkten.
T-Com nimmt derzeit etwa 100 neue Standorte pro Woche in Betrieb, so Frank Dietrich, Leiter operatives Technologiemanagement bei T-Com, auf der WLAN-Jahrestagung in Düsseldorf. Damit wird der Konzern sein für dieses Jahr selbst gestecktes Ziel von 5000 Standorten in Deutschland allerdings nicht ganz erreichen.
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