Siemens wird nach den Worten von Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger seine Übernahmeofferte von 55 Euro je Aktie für den österreichischen Industriekonzern VA Tech nicht aufstocken. Das Angebot sei ein „sehr fairer Preis“ und spiegele die positive Kursentwicklung der Anteilsscheine in den vergangenen Monaten wider, sagte Neubürger am Donnerstag in München und wiederholte damit Aussagen eines österreichischen Siemens-Sprechers vom Vortag. „Deswegen würde ich nicht empfehlen, darauf zu spekulieren, dass wir da nachlegen.“
Am Mittwoch hatte Peter Michaelis, Chef der mit 15 Prozent an VA Tech beteiligten österreichischen Industrieholding ÖIAG, darauf hingewiesen, dass die Aktie des Unternehmens aktuell über dem von Siemens gebotenen Preis notiere. Am Donnerstagmittag kostete das Papier 57,50 Euro – ein Plus von 0,7 Prozent.
Neubürger sagte, er halte den über der Offerte liegenden Kurs nicht für ein Indiz dafür, dass Siemens mit einem Angebot von 55 Euro zu niedrig liege. Vielmehr gehe er davon aus, dass viele Investoren im Vorfeld der geplanten VA Tech-Kapitalerhöhung Leerverkäufe getätigt hätten. Rein rechnerisch hätte dabei der Kurs sinken müssen. Durch die Siemens-Offerte seien diese Anleger nun gezwungen, sich nötigenfalls zu höheren Preisen mit VA Tech-Papieren einzudecken.
Es sei kurz vor Weihnachten, fügte Neubürger hinzu. „Da kann man schon mal einen Wunschzettel formulieren. Das heißt aber nicht, dass sich das immer erfüllt.“ Der operative Gewinn des Münchener Technologieriesen sei von Juli bis September auf 1,322 Milliarden Euro nach 1,102 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte Siemens am Donnerstag in München mit. Der Umsatz habe sich auf 20,828 (Vorjahr 19,778) Milliarden Euro erhöht.
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