Aktuelle Schlüsselanforderungen von IT-Unternehmen

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der IT-Markt insgesamt wieder in Bewegung geraten ist – und sich einige einschneidende Veränderungen ergeben haben:

1. Strategisches (Out-)Sourcing: Grundsätzlich stehen die Befragten dem Thema Outsourcing auch weiterhin aufgeschlossen gegenüber. Im Rahmen der wachsenden Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen wird sich der Trend wohl auch weiterhin fortsetzen. Den Marktforschern zufolge ist allerdings die Haltung der Entscheider im Unternehmen gegenüber dem Outsourcing reifer als noch vor ein, zwei Jahren: Es geht den Unternehmen mittlerweile nicht mehr nur um Kostensenkung, sondern in nahezu gleichem Maße auch um Verbesserungen im Bereich Expertenwissen und Qualitätsverbesserung.

2. Regulierungsbestrebungen: Eine ganze Reihe von neuen und geplanten Regulierungen (wie beispielsweise Basel II, International Accounting Standards IAS, Sarbanes-Oxley/LSF und Anti Money Laundering AML) hat direkten Einfluss auf die in- und externen IT-Applikationen und Services der Unternehmen. Das sollte CIOs nicht unvorbereitet treffen, da sie in den Unternehmen zumeist für die Einhaltung der Regulierungen verantwortlich sein werden. Der Studie zufolge liegen allerdings Welten zwischen den verschiedenen Branchen, wenn es darum geht, inwieweit die Unternehmen sich den neuen Herausforderungen stellen können. So zeigen sich beispielsweise Finanzdienstleister und Pharmaunternehmen sehr problembewusst und gut vorbereitet, während sich Telekommunikationsbetriebe und Versorgungseinrichtungen sehr unsicher darüber sind, in welchem Maße die branchenübergreifenden Neuregelungen ihre IT betreffen. Ein Beispiel: 43 Prozent der Finanzdienstleister wussten, dass der Sarbanes-Oxley-Act (der allerdings nur Unternehmen im US-Markt tangiert) ihre IT-Operationen entscheidend beeinflussen wird – aber nur ein Prozent der Versorgungsbetriebe und Telekommunikationsunternehmen war auf diesem Wissensstand.

3. Komplexe IT-Anwendungen: Die Computer- und Applikationslandschaften in den IT-Abteilungen werden komplexer und erfordern zum Betrieb und zur Wartung immer mehr Know-how. Den IT-Verantwortlichen in den Unternehmen wird das zunehmend bewusst, daher setzten rund 50 Prozent der Befragten Application Management auf Rang eins oder zwei ihrer Prioritätenliste für Investitionen in 2005. Doch auch in diesem Bereich gibt es Wermutstropfen: Zwar bezeichneten 60 Prozent der Befragten das Testen von Applikationen als treibende Kraft für die Wertschöpfung – allerdings setzen derzeit nur 37 Prozent der Unternehmen auf automatisierte Testing-Verfahren. Die verbleibenden 63 Prozent testen auf herkömmlichem Weg – oder gleich gar nicht.

Befragt wurden 758 IT-Manager/CIOs aus 21 Ländern in Europa, dem Mittleren Osten und Asia/Pacific. Der Großteil der Studienteilnehmer – rund 60 Prozent – stammt aus Europa. Die Unternehmen bieten einen repräsentativen Querschnitt durch die Wirtschaft – vom Kleinbetrieb bis hin zum Großkonzern. Auch die Branchen sind breit gefächert: Finanzdienstleister, produzierendes Gewerbe, High-Tech- und Pharmafirmen sind ebenso vertreten wie Retailer, Distributoren, Transportgesellschaften, Telekommunikationsfirmen und reine Dienstleister.

Weitere Informationen: Mercury

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1 Kommentar zu Aktuelle Schlüsselanforderungen von IT-Unternehmen

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  • Am 26. November 2004 um 21:25 von Realist

    OUTSOURCING – der grosse Schritt in den Abgrund
    Gliedert man IT-Betreuung (Datenverwaltung, Arbeitsbereiche usw.) aus dem Kernunternehmen aus, spart man kurzfristig enorm. Vergessen wird jedoch, dass man sich langfristig in die totale Abhängigkeit eines fremden Unternehmens begiebt. Die Fehleinschätzung, das man das Dienstleistung-Unternehmen jederzeit problemlos wechseln kann, wird betreffende Firmen teuer zu stehen kommen.

    Im Bereich des Facility Managements, wurden die Folgen von Outsourcing bereits überdeutlich. Die Firmen gliedern diese Bereiche inzwischen wieder ein. Warum? Während der Vertragslaufzeit, erledigten die Auftragnehmer nur die Vertragsbestandteile, langfristige Vorplanungen nahmen sie nicht vor, was zur Folge hatte, das die Investitionsgüter rapide an Wert verloren. Kontrolle oder Eigenhilfe war aufgrund fehlender Fachkräfte (man hatte sie ja ausgegliedert) nicht mehr möglich.
    Auch wird beim Thema Outsourcing gerne vergessen, dass bei einem Konkurs eines Auftragnehmers schlagartig wichtige Bestandteile wegbrechen, die das Fortbestehen einer ganzen Firma gefährden können.

    Die heutige Komplexität der EDV basiert auf den vergangenen Fehlentscheidungen der CIO’s. Statt problemorientiert zu entscheiden, wurde jedem Technik-Hype nachgeeifert, die System künstlich aufgebauscht, wobei sie den tatsächlichen Bedarf komplett aus den Augen verloren haben.

    Weniger ist mehr – auch im EDV/Technik-Bereich ;-)

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