Das mit der Entwicklung der 64-Bit-CPU Itanium betraute Designteam des Computerbauers Hewlett-Packard wird zu Intel wechseln. In die Plattform will HP aber in den nächsten drei Jahren drei Milliarden Dollar investieren. Der Chip war über ein Jahrzehnt lang ein gemeinsames Projekt der beiden Unternehmen.
„Einige hundert Ingenieure von HPs Standort in Fort Collins, Colorado, werden zu Intel wechseln, um dort die „Entwicklung von Multicore-Prozessoren mit Multithreading-Fähigkeiten voranzutreiben“, so die Verlautbarung von HP.
Der deutsche Intel-Chef Hannes Schwaderer äußerte sich am Rande der Supercomputer-Vorstellung des Leibniz-Rechenzentrums in Garching bei München gegenüber ZDNet zu diesem Thema: „Es ist richtig, wir haben das HP-Entwicklerteam übernommen. Ziel ist es, dass sich jede der zwei Firmen auf ihre Stärken konzentrieren kann. Unsere Stärke liegt im Design von Chips. HP will sich dagegen verstärkt um die Softwarentwicklung und Integration kümmern. Das Unternehmen will weiter in den Itanium investieren und gibt dafür alle anderen CPU-Entwicklungen wie den Alpha-Chip auf. Falsch ist, dass HP in eine neue Architektur entwickeln will.“
Das Unternehmen will weiterhin Chipsätze für die 64-Bit-CPU entwickeln und erheblich investieren, um mit „Itanium 2-basierten Servern die Führungsposition im 20-Milliarden-Markt einzunehmen, der derzeit von RISC-CPUs bedient wird“, so HP in einer Erklärung.
Mitte der neunziger Jahre wurde der unter dem Codenamen Merced entwickelte Chip noch als ernsthafte Bedrohung für Sun Microsystems, Digital Equipment, IBM und andere Hersteller gesehen. Nach jahrelangen Verzögerungen kam die CPU erst Mitte 2001 mit enttäuschender Performance auf den Markt.
Mit jeder neuen Version der 64-Bit-CPU verbesserte sich die Leistung jedoch deutlich. In einigen Bereichen stehen entsprechend ausgestattete Systeme an der Leistungsspitze. Die Verkaufszahlen haben mit der Leistungsentwicklung jedoch nicht Schritt gehalten. So wird das Ziel, in diesem Jahr 200.000 Itanium-CPUs abzusetzen, nicht erreicht. Die großen Hindernisse für eine weitere Verbreitung der CPU waren bislang der Mangel an kompatibler Software sowie die Popularität und Leistungsfähigkeit der hauseigenen Xeon-CPU. Auch Konkurrent AMD konnte mit dem Opteron im Server-Markt einige Erfolge für sich verbuchen.
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