Microsofts Überzeugung zum Wohle der Wirtschaft zu wirken stammt aus den frühen 90er Jahren. Nie wird der Autor vergessen, wie Bill Gates Anfang damals in den USA einen Raum voller Journalisten betrat und dort mit stehenden Ovationen begrüßt wurde. Die spontane Begeisterung galt dem wirtschaftlichen Erfolg in einer Zeit der Rezession. Trotz oder vielmehr wegen seiner rüden Methoden wurde das Unternehmen zum Hoffnungsträger und Vorbild der IT-Industrie.
Sitzen geblieben sind nur einige europäische Kollegen, die entsetzt mit ansahen, wie der kritische Journalismus im wirtschaftlichem Erfolg dahin schmolz. Schon häuften sich Klagen von Wettbewerbern gegen die unfairen Praktiken aus Redmond, die Jahre später in dem schriftlich fixierten Versprechen Microsofts mündeten, sich künftig besser zu betragen. Doch dieser so genannte Consent Decree war nicht das Papier wert, auf dem er stand. Nachdem es ihn mehrfach gebrochen hatte, landete das Unternehmen endlich doch vor Gericht, das ihn nach weiteren Jahren trickreicher Verhandlungen und Verunglimpfung gegen angeblich ahnungslose Richter und Staatsanwälte im Jahr 2000 zur Konzernzerschlagung verurteilte. Doch der frisch gewählte und von Microsoft mitfinanzierte Präsident Bush sorgte rasch dafür, dass das Urteil kassiert wurde. Und auch in den Verhandlungen mit der EU hat Microsoft mit viel Geld dafür gesorgt, dass sich nach und nach alle Kläger zurückgezogen haben.
Auch wenn der Ausgang des Verfahrens ungewiss ist, so gibt das jetzige Urteil kurz vor Weihnachten doch etwas Hoffnung, dass es noch Gerechtigkeit auf Erden gibt.
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5 Kommentare zu Microsoft-Prozess: Ein Weihnachtsgeschenk vom EU-Richter
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Niveaulos und billig
Einen solchen Artikel auf ZDNet.de zu lesen ist schon sehr traurig. Hier kann wirklich nicht von "Neutral" die Rede sein, dieser Bericht erinnert eher an den Leserbrief eines "Ich hasse Microsoft und Linux ist sowieso ganz viel besser" Briefes auf Chip.de.
Traurig, ZDNet, dass ihr sowas nötig habt. Traurig, einen solch schlechten Artikel, der mehr als parteiisch ist, auf ZDNet.de zu lesen. Da hat selbst die Bild-Zeitung mehr Niveau!
Beste Alternative: auf PC verzichten, SMS genügt für 80%
Dass in fast jedem Haushalt ein PC steht ist ein Witz, den immer mehr gegreifen, in Deutschland wenigstens. Schlimm ist, dass inzwischen sogar Politiker (M$ gesponsort?) dagegen reden.
Für Durchschnittsbürger bringt so eine Wahnsinnskiste nichts und schmälert sicher deren Lebensqualität.
Daher stärkt die Gegen-den-Strom-Schwimmer.
Warten wir’s ab: M$ mogelt/kauft sich sicher wieder raus
Vermutlich ist dies wie in den vergangenen Jahrzehnten nur mal wieder Augenwischerei. Selbst die Justiz konnte sich nie gegen M$ durchsetzen und mit diesem Präsidenten der weltweit US-Unrecht durchsetzt, wird dies ganz beestimmt nicht anders.
Microsoft-Urteil
Sie sollten sich einmal überlegen, dass Sie Ihren Arbeitsplatz bei einer Computersite der Tatsache verdanken, dass es dank Microsoft heute in jedem Haushalt einen Computer gibt und nicht nur in Forschungslabors.
Niemand wird doch gezwungen, Microsoft-Produkte einzusetzen. Alternativen gibt es wie Sand am Meer. Und warum Sie glauben, dass man als Verbraucher davon profitieren könnte, wenn man die Firmen ruiniert, die man am dringendsten braucht, ist mir ein Rätsel. Diese Bußgelder bezahlt nicht Bill Gates aus seiner Tasche, sonder Sie und ich.
Kirche im Dorf lassen
Marktwirtschaft ist "Krieg" und jeder der das nicht glauben will hat schon verloren.
Ich glaube nicht, dass andere Firmen anders sind – lesen Sie mal die AGBs und Lizenzinfos von Macromedia, Oracle, Sun, Adobe, usw. Vielleicht sehen sie Ähnlichkeiten …
Einziger Unterschied: MS ist erfolgreich.
Es ist durchaus denkbar, dass Windows (was oft als Beilage zur Hardware gehört) aufgeteilt wird und z. T. kostenlos bleibt und weitere Teile
kostenpflichtig werden könnten.
Wo sind all die MS-Hasser – Nehmt doch ein anderes OS: Linux, MAC OS, AIX, BS 2000 etc. – ist doch alles so toll und so kostenlos und so free und so open …