Jeder, der einen Server schon einmal gesehen hat, kennt DAS. Direct-attached Storage ist ein Ausdruck, der direkt an den Server angeschlossenen Plattenspeicher beschreibt. Ob intern oder extern spielt keine Rolle: Über einen externen SCSI-Kanal angeschlossene Festplatten fallen auch darunter.
DAS ist das älteste Verfahren zur Einbindung von Storage ins Netzwerk und in vielen Fällen immer noch die beste Lösung. Da die Transferraten zwischen Speicher-System und Server besonders hoch sind, eignet sich DAS für alle Installationen, in denen schneller Speicherzugriff kritisch ist – auch wenn neuere SAN-Geräte in dieser Hinsicht stark aufgeholt haben. Außerdem laufen die meisten Anwendungen problemlos in einer DAS-Umgebung – womit der Administrator ein Problem weniger hat und sich auf andere Dinge konzentrieren kann.
Dass die Technologie ein paar schwere Nachteile hat, kann sich jeder IT-Azubi denken. Vor allem müssen sich IT-Manager bei DAS-Systemen ständig mit Speicherplatz-Fragen auseinandersetzen:
- Wie viel Speicher muss ein neuer Server bieten?
- Was mache ich, wenn die Planung nicht ausreicht und mir Speicherplatz fehlt?
Es gibt ein paar Lösungen, die solche Probleme relativ flexibel handhabbar machen, aber so oder so muss der IT-Manager immer wieder den benötigten Speicherplatz abschätzen und erweitern, wenn unvorhergesehener Bedarf anfällt.
Das zweite Ärgernis: DAS muss in aller Regel immer noch einzeln (Server für Server) administriert werden, was nichts anderes heißt, als dass die Festplattenauslastung jedes einzelnen physischen Servers überwacht werden muss. Die wenigsten IT-Manager schätzen es, wenn mitten am Tag der Plattenspeicher eines Servers ausgeht.
DAS ist in einer Reihe von Situationen ideal:
- Wenn schneller Speicherzugriff benötigt wird, aber aktuelle SAN-Technologie zu teuer oder nicht notwendig ist.
- Wer sehr stark auf die Kosten achten muss, wird DAS noch lange als billigste Alternative sehen. Dies natürlich nur im Hinblick auf die Anschaffungskosten – wer Verwaltungsaufwand und Arbeitszeit mit einrechnet, wird auf ein anderes Ergebnis kommen.
- In kleinen Netzwerken, in denen jede andere Lösung übertrieben wäre.
Neueste Kommentare
3 Kommentare zu Speichersysteme: eine Einführung
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Toll
Eine schöne und gut verständliche Zusammenfassung dieses Themas.
Damit ist für mich klar geworden, dass NAS und SAN von 99% aller Firmen nicht gebraucht wird. Trotzdem gab es vor gewisser Zeit eine Hype in dieser Richtung.
Bildet euch eure Meinung
Ich bin ganz Ihrer Meinung.
Ich selber komme aus eine Grossunternehmen, dass ein voll Redundantes Fiber Canel SAN einstzt.
Für das breite Volk, zu dem ich mich im Privatbereich auch zähle, ist solch eine Speicher Lösung beim besten Willen nicht wirklich von nöten.
Aber die Informationen mit den grossen Zahlen und schwirigen Namen sind einfach Publikumswirksamm.
Wenn man aber trozdem zu solchen Jurnalistischen Mittel greift, steht es jedem frei sich selbst eine Meldung zu bilden.
Es ist immer wieder erstaunlich……
Es ist immer wieder erstaunlich, wie Themen in den Medien ob nun gedruckt oder elektronisch, als unbedingt notwendig unters Volk gebracht wird. NAS oder SAN sind solche Fälle. Sicherlich gibt es genug große Firmen, die über das Thema Speicherkonsolidierung nachdenken müssen. Aber ich bin der Meinung, für die überwältigende Mehrheit der sogenannten KMU’s ist das kein Thema, da sie niemals die Kapazität ihrer Festplatten im Server auslasten können. Wir als mittelständisches Unternehmen mit ca. 75 Beschäftigten haben es in den letzten 10 Jahren nicht geschafft, bei den Geschäftsdaten ein Datenvolumen von 40 GB aufzubauen. Der einzige Bereich der stark zugenommen hat in den letzten 2 Jahren ist das Datenaufkommen im Mailverkehr. Aber da wird an den RAID-Controller halt noch eine Festplatte rangehängt und das reicht dann bis zur Rente. Ich denke in den Medien werden Themen hochgespielt, um Umsatz zu generieren, nicht weil das alle wirklich brauchen.