Speichersysteme: eine Einführung

Manchmal möchte man einfach zusätzlichen Speicher ins Netz hängen, der für eine Reihe von Usern zur Verfügung steht – ohne weitere Umstände. Dazu dient Network-attached storage. Die Installation von NAS ist meist sehr einfach. Wie im Fall von DAS muss man sich ein paar Gedanken machen, wie viel Speicher für eine bestimmte Aufgabe nötig ist – aber im Gegensatz zu DAS ist es ein Leichtes, im Fall der Fälle eben noch mehr NAS zu installieren. Während DAS-Geräte typischerweise im Bereich bis 2 Terabyte erhältlich sind, kann man manche NAS-Geräte bis 200 Terabyte skalieren. NAS ist (von einigen Ausnahmesituationen abgesehen) die richtige Lösung, wenn man ein Problem erledigen möchte, indem man ihm Storage in den Hals wirft.

Es gibt eine Reihe wichtiger Ausnahmen zu dieser Regel: Vor allem, wenn Block-Level-Zugang zu Daten erforderlich ist, zum Beispiel bei Datenbanken und Exchange Information Stores, eignen sich NAS-Geräte nicht. Manche NAS-Geräte unterstützen solche Zugriffsarten – aber selbst dann wird das Werkzeug gezwungen, sich der Aufgabe anzupassen. Außerdem sind NAS-Geräte nicht ideal, wenn Highspeed-Zugriffe auf die Daten erfolgen müssen, denn alle Daten müssen ja erst über das Netzwerk übertragen werden.

In zwei Anwendungsgebieten kann NAS seine Stärken voll ausspielen, erstens Web-Serving und zweitens allgemein als Speicher für Dateien (File-Serving). Beide Anwendungen benötigen viel Speicherplatz, aber direkter Zugriff auf die Daten von einem Server zur schnellen Weiterverarbeitung ist selten nötig. Im Gegenteil, in beiden Fällen wird ohnehin vom Client übers Netzwerk auf Daten zugegriffen, und es ist ganz gleichgültig, ob sie auf NAS- oder DAS-Geräten vorliegen.

Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum NAS-Speicher für Web- und File-Serving gut geeignet sind, aber nicht für Datenbanken. Man muss dazu den Unterschied zwischen File-Level- und Block-Level-Datenzugriff kennen. Wie der Name sagt: Bei einem File-Level-Zugriff werden die Daten über einen Dateinamen identifiziert und ausgelesen. Bei Block-Level-Systemen erfolgt der Zugriff über eine Block-Adresse, die den Ort angibt, wo bestimmte Daten gespeichert sind. Im Client-Server-Betrieb etwa fordert ein User eine spezifische Datei an – und der Server übernimmt das Auslesen des Blocks, um die Daten aus dem Speicher zu holen. Datenbanken und Exchange-Stores werden aber nicht über Dateinamen ausgelesen, weshalb es besser ist, ihre Daten nicht auf NAS-Geräten abzulegen, sondern die speziellen Block-Level-Funktionen von DAS- und SAN-Lösungen zu nutzen.

Die Nachteile von NAS sind schnell aufgezählt:

  • Typischerweise teurer als die gleiche Menge DAS-Speicher.
  • Für Anwendungen mit häufigen Zugriffen wie Datenbanken oder Exchange nicht sinnvoll.
  • Die Datenübertragung ist nur so schnell wie das Netzwerk.
  • Bei Ausfall kann nicht so schnell Ersatz geschaffen werden (Single Point of Failure).

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ZDNet.de Redaktion

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