IBM wird 500 seiner Software-Patente zur Nutzung für die Open-Source-Community frei geben. Eine entsprechende Veröffentlichung wird für heute, Dienstag, erwartet, berichtet das „Wall Street Journal“. Demnach wird Big Blue die 500 Patente weiterhin besitzen, seine Rechte aber gegenüber Open-Source-Anbietern nicht durchsetzen. Damit unterstützt IBM erneut die Entwicklung des Open-Source-Marktes.
Der Schritt soll eine Basis („patent commons“) für Open-Source-Entwickler etablieren, auf deren Quellcodes sie Programme entwickeln können. Damit will IBM Linux und andere Open-Source-Unternehmen fördern und gleichzeitig die Dominanz von Konkurrent Microsoft schwächen.
Die 500 freigegebenen sind dennoch nur ein Bruchteil der Patente im Besitz von IBM. Big Blue hält alleine in den USA rund 10.000 Software-Patente. Im Jahr 2004 hat IBM in den USA 3.248 neue Patente erhalten und ist damit zum zwölften Mal in Serie die Nummer eins in Sachen Patente. Gerade Patente könnten aber die Open-Source-Community in Bedrängnis bringen. Das Unternehmen Open Source Risk Management bietet Open-Source-Anbietern und Usern eine Versicherung für den Fall von Patent-Klagen. Das Unternehmen meint, dass das bekannteste Open-Source-Produkt Linux 283 Patente verletzt, 60 davon im Besitz von IBM.
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3 Kommentare zu IBM gibt 500 Software-Patente frei
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Open Source
Sicherlich ein richtiger und guter Schritt und aus Sicht des Giganten auch einmalig. Allerdings sagt die Zahl gar nichts, wenn man nicht die Inhalte und bisherige Laufzeit der freigegebenen Patente kennt.
Big Blue ist für sein exzellentes Marketing bekannt; ergo ist die reine Zahlenmeldung ggf. auch nur ein "News Knüller".
Ergo: wir brauchen konkrete Angaben zu den Inhalten und der Bedeutung der Patente für den Markt.
IBM und die Macht …
IBM hat es anscheinend immer noch nicht verdaut, dass Microsoft denen seinerzeit den Rang abgelaufen hat. Nun probieren sie mit aller Macht, wieder nach oben zu kommen. Da sie es direkt ja nicht schaffen (nach dem IBM kompatiblen PC war Schluß und OS/2 hat es ja auch nie so richtig geschafft), wird nun halt alles daran gelegt, Microsoft kaputt zu machen. Anschließend, wenn MS am Boden ist, legt IBM wieder zu. Wetten? Erinnert mich doch stark an den Sandkasten … MS hat IBM die Förmchen weggenommen nun nun sucht der kleine IBM händeringend nach einem starken Bruder, der MS verprügelt. Aber MS ist ja machtgeil … ;)
AW: IBM und die Macht …
Ich glaube nicht, daß Sie das so negativ sehen sollten. Microsoft ist heute ein Monopolist und benimmt sich auch entsprechend. MS hat neben Netscape schon viele andere durch die besondere Poosition der Integrationsfähigkeit eigener SW in sein Wndows vom Markt gedrängt.
Eine ernst zu nehmende Kraft (neben Apple, LINUX, UNIX,…) wäre hoch willkommen und brächte mal wieder Wettbewerb.