Die größten Veränderungen für die Centrino-Plattform liegen in den neuen Chipsätzen begründet. Die Alviso genannte Familie unterstützt einen Frontsidebus von 533 MHz, was gegenüber den bisherigen 400 MHz eine Verbesserung um 30 Prozent ist. Der auf Desktops mögliche FSB von 800 MHz wird aber wohl noch eine Weile außer Reichweite bleiben.
Auch andere aktuelle Desktop-Technologien sind mit Alviso auf dem Centrino-Notebook nutzbar, vor allem Serial ATA mit einer Transferrate von 150 MByte/s im Vergleich zu 100 MByte/s bei der bisherigen Technik PATA, und DDR2-Speicher. Diese beiden Technologien haben sich bei der Einführung in Desktops nicht durch eine merkliche Leistungssteigerung bemerkbar gemacht, aber Serial ATA bietet zumindest eine einfachere Topologie, weniger Kabelverbindungen und eine einfachere Implementierung von RAID-Stufen (diese sollen mit der nächsten Centrino-Stufe Napa auch auf dem Notebook kommen). Und DDR2 bietet den speziell für Notebooks interessanten Vorteil, mit 1,8 Volt (DDR: 2,5 Volt) auszukommen.
Auch wenn man es ihnen nicht ansieht: Die neuen Alviso-Chipsätze 915GM/GMS/PM unterstützen 533 MHz Frontsidebus und PCI Express (Bild: Intel). |
Als Grafik-Bus nutzt Alviso PCI Express, über den Lösungen von Anbietern wie ATI oder Nvidia eingebunden werden können (915PM). Der Chipsatz 915GM setzt dagegen die Intel-Grafik GMA 900 (Graphics Media Accelerator) ein. Diese unterstützt DirectX 9 und OpenGL 1.4 sowie Taktraten bis zu 320 MHz (je nach Anforderung). Bei 320 MHz benötigt die Grafik 1,5 Volt, kann aber je nach Stromspar-Einstellungen und Anforderungen laufender Applikationen auf 200 bis 133 MHz (jeweils im 1,05-Volt-Modus) gedrosselt werden. Vier Pixel-Pipes, eine Speicherbandbreite von 8.5 GByte/s und Technologien wie Pixel Shader 2.0 und Vertex Shader machen diese Grafik Spiele-fähiger, als es je eine Intel-Onboard-Grafik war.
Weiter unterstützen die Alviso-Chipsätze Intel High Definition Audio mit maximal 7.1-Surround-Sound und Express Cards, die Intel als Nachfolger der PC-Card sieht. Wie Serial ATA sind High Definition Audio und Express Card Funktionen, die der Southbridge-Chip ICH6-M zur Verfügung stellt, die mobile Variante des Desktop-Chips ICH6.
Wichtig für den Notebook-Käufer ist, auf den verbauten Speicher interessanter Modelle zu achten. Ein Notebook mit Intel 915GM kann mit DDR2-533-MHz-Speicher bestückt sein, aber auch mit 333-MHz-DDR-Speicher. Manche Modelle werden abhängig vom Prozessor außerdem den FSB von 533 MHz unterstützen, andere nur 400 MHz.
Ein Spezialfall ist der besonders kleine Intel 915GMS für Small Form Factor, also Subnotebooks oder vielleicht auch Tablet-PCs mit 12-Zoll-Bildschirm. Dieser unterstützt nur FSB 400 MHz und den passenden DDR2-Speicher. Die Grafik heißt hier zwar ebenfalls GMA900 und bietet die entsprechenden Features wie DirectX 9.0, bleibt aber immer im Strom sparenden 1,05-Volt-Modus. Die maximale Taktrate beträgt 160 MHz, bei weniger anspruchsvollen Anwendungen kann sie auf 133 MHz herunterskaliert werden.
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