Seit dem Durchbruch von DSL-Flatrates und anderen Breitbandlösungen sind VPN-Verbindungen vermehrt auch für kleinere und mittlere Unternehmen interessant. Die Zeiten von ISDN mit maximaler Bandbreite von 128 KBit/s und hohen Kosten für dauerhafte Internetverbindungen sind vorbei. Je nach Konfiguration senken VPN-Lösungen im Vergleich zu Wählverbindungen die Kosten um bis zu 70 Prozent.
Grundsätzlich gibt es drei VPN-Varianten: Software, die man selbst administriert; Hardware, die man selbst administriert (VPN-Gateways), sowie die Wahl eines externen VPN-Dienstleisters. Bei der Software-Lösung eignet sich der VPN-Client von Windows für den Rechner am Heimarbeitsplatz eines Mitarbeiters. Zudem kann die IT-Abteilung unter Linux schnell einen VPN-Server für das Unternehmen aufsetzen. Im Vergleich zur Hardware-Lösung und zum Dienstleister ist der Administrationsaufwand bei der Software aber um einiges höher, da jeder Rechner separat zu konfigurieren ist.
Unternehmen setzen VPNs häufig zur Vernetzung mehrerer Netzwerke ein, zum Beispiel um die Netzwerke der einzelnen Standorte mit dem Netz der Firmenzentrale zu verbinden. Die
Schnittstelle zwischen den Firmennetzen ist jeweils ein handelsüblicher Router mit VPN-Funktionalität oder eine VPN-fähige Firewall-Lösung. Jede dieser Lösungen wird auch als VPN-Gateway bezeichnet.
Das Positive an VPN-Gateways: Man braucht auf den Client-Rechnern in den Netzwerken keine zusätzliche Software mehr zu installieren, der Installationsaufwand beschränkt sich auf ein Gateway pro lokales Netzwerk. Die Gateways übernehmen sämtliche Aufgaben beim Aufbau der Tunnels, die Anwender bekommen davon nichts mit.
Für VPN-Gateways gibt es eine Reihe von Anbietern. Auf der Liste stehen unter anderem Allnet, Billion, Bintec, Cisco, Check Point, D-Link, Draytek, Juniper, Lancom, Netgear, Nokia oder Watchguard. Nokia beispielsweise bietet seit Februar 2005 eine neue Familie von IP-VPN-Gateways ab einem Preis von 400 Euro an. Das kleinste Modell 5i für kleine Büros bietet einen Durchsatz von 75 MBit/s im VPN-Betrieb. Filialen größerer Firmen empfiehlt Nokia die Ausführung 50i (125 MBit/s) oder 100i (310 MBit/s).
Weiteres Beispiel ist der DSL-Router Lancom 1711 VPN (600 Euro), der als zentrale Firewall und VPN-Gateway für kleinere und mittlere Standorte konzipiert ist. Der Router baut einen VPN-Tunnel für die Kommunikation mit der Zentrale auf und erlaubt in der Standardkonfiguration fünf gleichzeitige VPN-IPsec-Verbindungen. Das 200 Euro kostende Lizenz-Upgrade „VPN-25“ schaltet 20 weitere VPN-Kanäle frei, die über einen integrierten Hardware-VPN-Beschleuniger gesteuert werden.
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5 Kommentare zu Virtuelle Private Netze: VPN-Lösungen für jeden Bedarf
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VPN – Einrichtung – Hilfeeee
Hi,
wir brauchen wohl ein VPN, um von unserer Zentrale in Frankfurt mit einen Server in Dänemark zu "kommunizieren"!
Kann das jemand? Kann ich jmd hier damit beauftragen?
Bitte um Hilfe!
Und Windows kann keinen VPN Server?
Komisch, daß nur mit Linux schnell ein VPN-Server aufgesetzt werden kann… Mein Win2000Server kann das auch und ziemlich schnell…
AW: Und Windows kann keinen VPN Server?
W*ndows! Hier wurde von Betriebssystemen gesprochen!!!
Und das ist nur die halbe Wahrheit
Leider "vergißt" der Autor einen bei kleinen oder mittleren Unternehmen oft anzutreffenden Knackpunkt: Die dynamische Adressierung der IP-Adresse des VPN-Gateway gerade bei DSL-Verbindungen. So einfach wie es in dem Artikel beschrieben, ist die Sache dann nicht und übersteigt schnell die Kompetenzen eines Verantwortlichen vor Ort.
AW: Und das ist nur die halbe Wahrheit
Wo liegt hier das Problem? Die dynamische IP ist doch mit Diensten die dyndns.org kein Problem!