Einsam stöckelt Carly Fiorina davon

Hinzu kommen die nach wie vor ungelösten Probleme mit dem unlukrativen PC-Geschäft. Vor allem aber quengeln die Analysten. Sie bemängeln die im Vergleich mit Dell und IBM eher mittelmäßige Performance von HP. Hätte Fiorina Rückhalt im Unternehmen und im Vorstand, so könnte man die Herren vielleicht noch hinhalten. So aber musste sie gehen, weil sie bei der Rettung von HP zu viel Porzellan zerschlagen hat – und wohl auch, weil sie in den Jahren der vielen schweren Entscheidungen verlernt hat, Verantwortung abzutreten.

Die Chefin ist weg, viele Probleme bleiben. Die Analysten wissen schon, was sie gerne hätten. Sie würden den Konzern gern aufteilen. Ihre Begehrlichkeit richtet sich vor allem auf den erfolgreichen Image- und Printing-Bereich, der kurzfristig schnelles Wachstum und hohe Renditen verspricht. Diesen Bereich könne man zudem in Richtung Consumer-Markt ausbauen. Dass HP daran längst mit Hochdruck arbeitet und zwar unter Nutzung der so ungeliebten PC-Technik, wollen die Marktbeobachter nicht hören.

Zu Recht wehrt sich die Firmenspitze gegen derartige Ideen und beharrt auf Kontinuität. Tatsächlich kann das Unternehmen bei aller Adaptivität nach mehr als drei Jahren Umstrukturierung nicht schon wieder einen Umbau verdauen. Dieser Haltung verdankt Carly Fiorina ein letztes – mit kritischem Unterton vergälltes – Lob von ihren Vorstandskollegen, die ihr bescheinigen die richtige Richtung gewiesen zu haben: „Wir danken Carly für ihre bedeutende Führung in den vergangenen sechs Jahren und freuen uns darauf die (von ihr etablierte) Firmenstrategie schneller als bisher umzusetzen.“

Ein neuer Vorstandschef allerdings, wird seine eigenen Vorstellungen mitbringen, und sich wenig von den Strategien seiner Vorgängerin beeindrucken lassen.

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Einsam stöckelt Carly Fiorina davon

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  • Am 16. Februar 2005 um 23:03 von Wilfried Hintze

    UPS…….Die Abfindung war zu klein
    Natürlich sind es nicht 450000 Dollar sondern 45 Mill. Dollar in Aktien die Carly Fiorina bekommt.

  • Am 16. Februar 2005 um 22:59 von Wilfried Hintze

    Eine Managerin weniger…eigentlich schade
    Eine sicherlich hochbezahlte Managerin ist geschasst worden. Es hat den Anschein als ob sie bei allen unbeliebt war und in viele Fettnäpfchen getreten ist. Das einzige was uns trösten kann ist das sie mit der "kleinen" Abfindung von glaube ich 450000 Dollar bestimmt nicht am Hungertuch nagen muss.

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