Der finnische Handy-Weltmarktführer Nokia hat seine Pläne für die Entwicklung von Brennstoffzellen-Handys vorerst ad acta gelegt. Die Entwicklung werde zumindest in den nächsten Jahren nicht mehr weiterverfolgt, sagte ein Nokia-Sprecher laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ (WSJ). Die Technologie sei einfach noch nicht reif genug, sagte der Sprecher. Als Gründe für den Entwicklungsstopp wurden zudem US-Sicherheitsbestimmungen bei Flugreisen genannt.
Die Absage an die Weiterentwicklung von Brennstoffzellen-Handys durch den weltgrößten Produzenten kommt etwas überraschend. Noch im Juni des Vorjahres hatte Nokias Entwicklungschef Tero Ojanpera bei einem Meeting in Helsinki den Prototypen eines methanol-betriebenen Bluetooth-Handys vorgestellt. Zu dieser Zeit hieß es noch, die Technologie sei schon weit fortgeschritten. Es werde weniger als zwei Jahre dauern, bis Brennstoffzellen-Handys zum kommerziellen Einsatz kämen.
Der finnische Handyriese will sich den Weg in die Brennstoffzellen-Zukunft freilich nicht ganz verbauen. Nokia-Manager Matti Naskali bezeichnet die Technologie nach wie vor als vielversprechend. Nokia werde die Entwicklung der Technik weiter beobachten, hieß es. Einstweilen dürften auch gesetzliche Bestimmungen etwa in den Vereinigten Staaten bezüglich des Flugverkehrs ein Umdenken Nokias bewirkt haben. Derzeit ist es verboten, in Flugzeugen ohne spezielle Schutzvorrichtungen Methanol zu transportieren.
Gegenwärtig konzentriert sich Nokia vor allem darauf, die Qualität der derzeit eingesetzten Batterien zu verbessern. „Die gegenwärtige Batterien-Generation liefert ausreichend Energie und stellt die beste Lösung für viele der derzeitigen Produkt-Konzepte dar“, sagte Naskali. Die nunmehrige Absage an Brennstoffzellen in Handys bedeutet freilich kein generelles Aus für die neue Technologie. Besonders japanische Unternehmen wie NTT Docomo oder KDDI forschen intensiv und gelten hierbei weltweit als Vorreiter. Zuletzt hatte NTT den Prototypen einer wasserstoffbetriebenen Brennstoffzelle vorgestellt.
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