Intel wegen unfairer Geschäftspraktiken verwarnt

Japanische Wettbewerbsbehörden gehen gegen CPU-Hersteller vor

Der weltgrößten Chip-Hersteller Intel hat von den japanischen Wettbewerbsbehörden einen Schuss vor den Bug bekommen. Japans Freihandelskommission (FTC) hat den US-Konzern wegen unfairer Geschäftspraktiken verwarnt. Der US-Chipgigant widersprach den Vorwürfen. „Intel glaubt weiter, dass seine Geschäftspraktiken sowohl fair als auch gesetzeskonform sind“, sagte ein Sprecher von Intel Japan in Tokio.

Nach Überzeugung der Behörde habe Intel fünf japanischen Computerherstellern Sonder-Rabatte angeboten, wenn diese keine oder nur eine beschränkte Zahl von Chips der Intel-Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) und Transmeta kauften. Die an den japanischen Unternehmenszweig von Intel gerichtete Warnung sei nicht mit einer Geldstrafe verbunden, teilte die Behörde mit. Intel beherrscht der FTC zufolge mit seinem Mikroprozessoren knapp 90 Prozent des japanischen Marktes.

Die Verwarnung ist die zweite dieser Art gegen einen US-Computerriesen. Im vergangenen Juli hatte die Behörde den größten Softwarekonzern der Welt Microsoft verwarnt. Wie aus den Kreisen weiter verlautet, werde die Behörde von Intel Änderungen in seiner Geschäftsausübung in Japan verlangen. Sollte das Unternehmen diese Empfehlungen ablehnen, werde ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Im Mittelpunkt stehen die Zulieferverträge von Intel mit japanischen PC-Herstellern. Japans Freihandelskommission (FTC) hat vor elf Monaten drei Büros von Intel durchsucht. Mit den Ergebnissen aus diesen Untersuchungen will die FTC beweisen, dass Intel versucht hat zu verhindern, dass japanische PC-Hersteller Mikroprozessoren von Wettbewerbern einsetzen.

Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens IDC hat Intel den Marktanteil an Mikroprozessoren auf 90 Prozent im Gesamtjahr 2004 von 78 Prozent zwei Jahre zuvor gesteigert. Der Anteil des Konkurrenten Advanced Micro Devices, Sunnyvale, sank in diesem Zeitraum auf 8 Prozent von 18 Prozent.

Themenseiten: Business

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Intel wegen unfairer Geschäftspraktiken verwarnt

Kommentar hinzufügen
  • Am 8. März 2005 um 21:26 von Gustav Grewe

    Nur in Japan?
    Glaubt hier wirklich jemand im Ernst, dass sich Intel solche Lumperei nur in Japan erlaubt? Warum zieren sich viele bekannte Hersteller die teilweise klar überlegenen AMD-Prozessoren einzusetzen?

    Ganz einfach, weil Intel das praktiziert, was viele US-Konzerne so prächtig beherrschen: indirekte Erpressung. Japan reagiert, in Europa schläft man weiter.

    • Am 9. März 2005 um 2:46 von AMD überlegen???

      AW: Nur in Japan?
      Ich glaube mein Schwein pfeift!

      AMD überlegen(?), da sollten Sie doch erst einmal überlegen!

      AMD ist mit dem allesamt dranhängenden unübersichtlichen Chipsets Jungel der unterschiedlichsten Hersteller nur in der "Unkompatibilität" überlegen!

    • Am 9. März 2005 um 9:59 von j.k.

      AW: AW: Nur in Japan?
      privat und beruflich habe ich nur mit amd-pc’s zu tun und noch nie ein problem gehabt, dafür aber geld gespart. ich weiss nicht, was sie da mit unkompatibel meinen. alles läuft, ist leistungsfähig und funktioniert. was will man mehr?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *