CeBIT: Das Ende der Technologie-Verliebtheit im Integrationsmarkt

ZDNet: Themenwechsel: Sie sind ja auch im Bereich RFID sehr rege. Sie verfügen über die Lösung BIS:RFID sowie die Seeburger RFID Workbench. Geht es in diesem Bereich voran? Die Standardfrage lautet ja in der Regel: Wann finden wir RFID-Tags im Yoghurtbecher?

Seeburger: Ja, es geht voran mit RFID. Allerdings differenzierter als allgemein angenommen wird. SAP und Infineon haben vorrangig das Konsumgüter-Szenario im Sinn, als solches ist es dank Metro und Wal-Mart zum Medien-Hype geworden. Doch dieses Thema interessiert eigentlich ausschließlich die Retailer, denn die profitieren davon. Leisten müssen RFID jedoch die Henkels und L’Oreals dieser Welt, also die Hersteller von Konsumgütern. Dabei haben sie nichts davon. In der Folge machen sie in Sachen RFID immer nur das notwendigste.

ZDNet: Wo finden wir dann RFID im Einsatz?

Seeburger: Die wirkliche RFID-Welt läuft im Stillen ab: dabei handelt es sich in der Regel um interne Projekte beim produzierenden Gewerbe. Da geht es um die Rationalisierung des Teileflusses, Behältermanagement oder die Sicherstellung von Qualitäts-Durchläufen. Dabei werden die Unternehmensgrenzen vorerst nicht verlassen.

ZDNet: Können Sie dafür ein Beispiel nennen?

Seeburger: Ein typisches Beispiel wäre die Firma Klumpp, eine Automatendreherei aus dem badischen Rinklingen. Sie produziert Drehteile, die nach der Fertigung korbweise in Kohlenstoff gereinigt werden müssen. Da dabei Teile verloren gehen können, helfen RFID-Transponder an den Körben den Überblick zu behalten. Ein anderer Kunde, der im Flugzeugbau tätig ist, findet dank Transponder seine Werkzeuge in der zwei-Fußballfelder-großen Montagehalle wieder.

ZDNet: Und wann sehen wir RFID im Konsumgüter-Bereich?

Seeburger: Das wird meiner Meinung nach noch länger auf sich warten lassen. RFID hat sich heute schon bewährt, aber nicht im „Future-Store“.

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1 Kommentar zu CeBIT: Das Ende der Technologie-Verliebtheit im Integrationsmarkt

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  • Am 11. März 2005 um 9:37 von Tut nichts zur Sache

    Vorteile
    > Kein Kunde ist mehr mit Technologie
    > zu ködern, sondern nur mit klaren
    > Vorteilen.
    Das ist der beste Satz, den ich seit Jahren im Outsourcing gehört habe. Er sollte aber noch präzisiert werden:

    Vorteile = Kostenvorteile

    Denn die Kosten sind das, was die deutschen Unternehmen, vor allem in der Fertigung, im Moment am meisten drücken.

    Der alte Verkäuferspruch der technologischen Führerschaft ist nicht mehr gegeben. RFID und andere Gimmicks kann man heute überall auf der Welt machen.

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