ZDNet: Welche Branchen würden Sie als Vorreiter in Sachen RFID bezeichnen?
Seeburger: Das ist die Fertigungsindustrie. Hersteller, die ihre Teile durchgehend verfolgen oder Qualitätsnachweise liefern müssen. Prozesse werden dadurch flüssiger: Üblicherweise werden die Produkte, die gerade aus der Fertigung kommen, weiter verfrachtet. Das was jedoch irgendwo hingestellt wird, gerät gerne in Vergessenheit. Mittels RFID-Steuerung kann man quasi einen Leitstand aufbauen und beugt so diesem Phänomen vor.
ZDNet: Auch Business Process Management (BPM)-Lösungen versprechen, Unternehmen auf dem Weg zum flexiblen Echtzeitunternehmen einen Schritt weiter zu bringen. Mit ihrer Hilfe können Unternehmen sowohl schneller auf neue Informationen reagieren als auch ihre Prozesse flexibler an neue Erfordernisse anpassen. Dazu müssen existierende Technologien zur Modellierung und Automatisierung von Prozessen mit EAI und Business Intelligence zusammengeführt werden. Planen Sie in diese Richtung?
Seeburger: So argumentieren wir nicht – bei uns stehen keine Techniken im Vordergrund sondern die Kostenvorteile, die ein Kunde durch Integration erzielen kann. Wir machen also 100 Prozent Integration. Wir zeigen, wie der Kunde all seine externen Daten an einer zentralen Stelle zusammenführen und dann ins ERP-System einspeisen kann. Erst danach stellen wir uns die Frage, welches Verfahren oder welche Technologie dabei zu Einsatz komme – also etwa RosettaNet oder Web Services. In der Regel spart der Kunde so rund 30 Prozent. Kein Kunde ist mehr mit Technologie zu ködern, sondern nur mit klaren Vorteilen.
Die Seeburger AG offeriert eine Palette an Integrationstechnologien, der Anbindungsprozess ist dabei unabhängig von der vorhandenen IT-Infrastruktur und Technologie. Ergänzend bietet das Unternehmen Services wie Outsourcing, Consulting, Roll-out, Support sowie ein 100% Partner-Integrationsprogramm. Zu den Kunden zählen unter anderem Beiersdorf, EnBW, Kraft, Novartis, OBI, Porsche, REWE, Ritter Sport, Siemens, s.Oliver, Varta und Volkswagen. Die Seeburger AG wurde 1986 von Bernd Seeburger in Bretten gegründet und ist heute weltweit mit zehn Niederlassungen präsent.
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1 Kommentar zu CeBIT: Das Ende der Technologie-Verliebtheit im Integrationsmarkt
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Vorteile
> Kein Kunde ist mehr mit Technologie
> zu ködern, sondern nur mit klaren
> Vorteilen.
Das ist der beste Satz, den ich seit Jahren im Outsourcing gehört habe. Er sollte aber noch präzisiert werden:
Vorteile = Kostenvorteile
Denn die Kosten sind das, was die deutschen Unternehmen, vor allem in der Fertigung, im Moment am meisten drücken.
Der alte Verkäuferspruch der technologischen Führerschaft ist nicht mehr gegeben. RFID und andere Gimmicks kann man heute überall auf der Welt machen.