Wird der Festnetzanschluss durch UMTS bald überflüssig?

Das Festnetz ist in Bedrängnis, Teilnehmerzahlen und Gesprächsminuten gehen zurück. Die Schuld wird dem Mobilfunk gegeben. Doch taugt das endlich eingeführte UMTS wirklich als Ersatz für den heimischen Internet-Zugang?

Um 310.000 sank die Zahl der Festnetzanschlüsse laut der Regulierungsbehörde für Telekommunikation (RegTP) in Deutschland im vergangenen Jahr. Waren es 2003 noch 39,35 Millionen aktive Kupferadern, sank die Zahl im vergangenen Jahr auf 39,04 Millionen. Auch die Zahl der Gesprächsminuten ging von 344 auf 326 Milliarden Minuten zurück, das entspricht rund 5,2 Prozent.
Die Hauptschuldigen für den Niedergang des Festnetzes hat die RegTP schon ausfindig gemacht: die Mobilfunkprovider. Diese konnten ihre Teilnehmerzahl von 64,8 Millionen im Jahr 2003 auf 71,316 Millionen im Jahr 2004 steigern. „Substitutionseffekte“ nennt die RegTP diese Entwicklung.

Die Mobilfunkprovider haben es zu ihrer Strategie erklärt, weiter auf Kosten des Festnetzes zu wachsen, schließlich gebe es dort noch jede Menge Potential. O2, der kleinste der vier deutschen Provider, macht mit seinem Genion-Tarif schon seit Jahren erfolgreich vor, wie dem Festnetz Kunden abspenstig gemacht werden können. In einer abgegrenzten „Homezone“ kann der Mobilfunknutzer zu Festnetz-ähnlichen Preisen mit seinem Handy telefonieren – der heimische Telefonanschluss wird im Prinzip überflüssig.

Leider eben nur im Prinzip, denn einen großen Vorteil bietet das Festnetz doch noch: einen schnellen und vergleichsweise preisgünstigen Weg ins Internet. Drahtlos konnte kann dazu bis vor kurzem nur auf GPRS zurückgreifen, das den mit teils mehreren MBit verwöhnten Surfer aber mit Datenübertragungsraten um die 40 KBit/s in Modem-Zeitalter zurück katapultieren würde – als Ersatz schlichtweg undenkbar. Wohl um sich nicht zu blamieren bieten die Mobilfunkprovider GPRS erst gar nicht für die Heim-Nutzung an.

Doch Abhilfe ist in Sicht: Der Datenturbo UMTS ist endlich nicht mehr nur auf Powerpoint-Folien zu sehen, sondern an zahlreichen Standorten inzwischen Realität. Mit Übertragungsraten von 384 (Download) beziehungsweise 64 KBit/s (Upload) sind die UMTS-Probeeinsätze schon deutlich schneller als GPRS oder ISDN. Die Mobilfunkanbieter Vodafone und O2 haben nun mit UMTS-basierten Angeboten auf der CeBIT zum Sturm auf die letzte Bastion des Festnetzes geblasen: den Zugang zum Internet.

ZDNet hat sich beide Angebote genau angesehen und überprüft, ob und unter welchen Bedingungen die Kupferader stillgelegt werden kann.

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Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Wird der Festnetzanschluss durch UMTS bald überflüssig?

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  • Am 17. Oktober 2005 um 11:02 von Frank

    Das Mobilfunk der dt. Telekom mal gefährlich werden könnte…
    …ja das hätte niemand gedacht. Vor Allem die UMTS Talk u. Web Box von Vodafon wird einen riesigen Schritt in diese Richtung tun. Und Netzprobleme sind sogar hier bei uns auf dem Land die absolute seltenheit.
    Ich werde der Telekom den Rücken kehren und Vodafone´s neues Angebot dankend entgegennehmen!

  • Am 4. April 2005 um 10:22 von Dr.Kurt A.Köhler

    Sicherheit
    Es ist immer noch daran zu denken, dass das Festnetz auch noch bei Ausfall der Stromversorgung funktioniert. Das heimische (analoge) Telefon ist auf Batterie oder Akku nicht angewiesen. Die Möglichkeit, lebensrettende oder sonstige Notfalldienste herbeizurufen, dürfte auf herkömmliche Weise weitaus besser als mit Funkdiensten sichergestellt werden können.
    Aus dieser Sicht wäre der Verzicht auf einen Festnetzanschluss wohl eine ziemliche Dummheit.

  • Am 2. April 2005 um 7:30 von Chris Schmidlin

    Preise
    Schaut Euch mal die Mondpreise in der Schweiz an, sowohl für ADSL also auch und speziell UMTS. Da werdet Ihr nicht mehr von teuer sprechen. Wichtig ist natürlich zu wissen, dass aufgrund der Struktur der Schweiz (Berge etc) es einen enormen technischen Aufwand erfordert um die mobilen Angebote zur Verfügung zu stellen. Immerhin bietet die Swisscom eine neue Technologie mit seamless wireless access, heisst die verbindung wird mit dem schnellstmöglichen Protokoll ausgeführt inklusive wechsel zwischen den Protokollen EDGE (GPRS 200KB), WLAN und UMTS im laufenden Betrieb. Das ganze ab 1. Juli für ca Euro 50.– inkl. 1 GB Transfer. Ich hoffe die anderen Anbieter ziehen nach, damit der Wettbewerb ein bisschen spielen kann.

    PS: Mit den aktuellen UMTS Angeboten der Swisscom kostets schon ca 50 Euro soviel wenn man täglich 2mal die Startseite für die Mailabfrage aufruft.

  • Am 1. April 2005 um 22:39 von Nachfrager

    Schädliche Strahlung
    1. Wenn immer noch nicht geklärt ist, ob die Strahlung aus dem Bereich Mobilfunk nun schädlich ist oder nicht, warum holt man dann diese Technik immer mehr in den Vordergrund.
    2. Wer braucht denn überhaupt mehr als nur telefonieren??? Genügt nicht das was wir bisher haben??
    3. Muß man den Anbietern denn noch mehr Geld in den Rachen werfen???
    4. Wahrlich bin ich kein Technikfeind und dem Fortschritt immer aufgeschlossen, aber diese neue Technik bringt uns bestimmt nicht mehr Arbeitsplätze.

    • Am 3. April 2005 um 9:43 von pumuckl

      AW: Schädliche Strahlung
      Wie gut, dass in Deutschland die nützlichen Bedenkenträger zu jedem Fortschritt ihren Kommentar abgeben. Jeden Tag atmest Du Millionen Bakterien und Sporen ein, die wirklich schädlich sind. Lebst Du noch?

      Gegen die furchtbare Handy-Strahlung können Strahlen-Phobisten sich eine Blechhose anziehen, damit zumindest die wertvollen Fortpflanzungsorgane dieser Spezies erhalten bleiben. Es wäre schrecklich, wenn Deutschland auf solche nützlichen Zeitgenossen verzichten müsste, die den meisten inzwischen an´s Herz gewachsen sind.

    • Am 4. April 2005 um 9:47 von Mochen

      AW: AW: Schädliche Strahlung
      Das ist ja mal wieder eine wunderbar differenzierte Meinung die sie da von sich geben…wir leben seid 10 000 Jahren mit Bakterien und leben immer noch usw…

      Ja, wir leben immer noch, aber die Frage ist, wie lange würden wir ohne leben?

      Natürlich ist nicht geklärt, OB elektromagnetische Wellen, wie sie durch Mobilfunk und WLAN/Bluetooth/DECT verursacht werden, wirklich schädlich sind, muss man davon ausgehen, das sie potentiell schädlich sind!

      Kurzwellige, gepulste Strahlen wirken nun mal mutagen auf unsere DNA, die frage ist nur, wie weit unser Körper in der Lange ist, die entstandenen Schäden zu reparieren, sofern sie überhaupt auftreten. Man weiß mittlerweile, das solche Mikrowellenstrahlung Gewebe erwärmt, denn ähnliche Frequenzen werden auch von den heimischen Mikrowellengeräten genutzt.
      Nur natürlich wird es an Langzeitstudien fehlen, die mögl. eine schädigende Wirkung dieser Erwärmung nachweisen würden, weil einfach zu viel Geld im Mobilfunkgeschäft steckt.

      Des weiteren läuft die gesamte Kommunikation in unserem zentralen Nervensystem über kleine elektrische Ladungsverschiebungen, woraus sich die Hirnströme ergeben. Nun ist immer noch nicht geklärt, wie umfassend die Auswirkungen von eintreffender Elektromagnetischer Strahlung auf diese winzigen Ströme sind! Vielleicht wird ja was verändert…vielleicht auch nicht! Aber solange wir das nicht wissen, sollten wir aufhören, unser Schlaf und Arbeitszimmer mit DECT Telefonen, UMTS und WLAN Karten sowie ständig eingeschaltetenen Mobiltelefonen vollzupacken!

      Anmerkung: Auch ich besitze ein Notebook, habe aber WLAN immer aus, weil ich es nicht brauche, ich nutze Bluetooth für mein Handy, allerdings so gut wie nie und nach Gebrauch schalte ich es aus. Ich lasse mein Handy tagsüber an, Nachts ist es eben aus. Beim Kauf achtete ich auf niedrige SAR Werte…ich habe übrigens auch eine Mikrowelle…und ein schnurloses Telefon, allerdings noch ein analoges C1 Telefon, kein DECT Gerät.

      Wo ich ihnen zustimme ist, das die ganze Elektrosmoghysterie bescheuert ist. Man muss sich fundierte Gedanken machen und genau herausstellen was beeinflusst und geschädigt wird, im Extremfall dann Maßnahmen ergreifen. Trotzdem halte ich es für Blödsinn, wenn Menschen über Schlafstörungen klagen, weil in ihrem Dorf nun ein Handyturm steht, auch wenn er noch gar nicht in Betrieb ist…

      Doch nur, weil einige wenige propagieren, das solche Strahlung vielleicht doch schädlich ist, und die breite Masse dem Trend folgt und alles ignoriert, müssen diese Leute noch lange keine in Blechdosen gehüllte Trottel sein die morgens mittags und abends Müsli essen und Haare bis zum Boden haben!

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