Die Telekom in der Falle: „Alternatives VoIP signifikant billiger“

ZDNet: Wie groß ist die Bedrohung durch VoIP für die Umsätze der großen Telcos denn? Kann man das Beziffern?

Kracke: Das ist eine schwierige Frage, denn damit setzt man voraus, dass sie nicht nachziehen. Durch die Dominanz der Telekom im DSL-Bereich wäre es ein leichtes, ebenfalls VoIP groß anzubieten. Es fällt mir also schwer, eine Bedrohung in Prozent-Zahlen auszudrücken. Um Ihnen ein Bild zu vermitteln: Alternative Carrier sprechen mit uns über Endgeräte, mit denen man am Ende einer DSL-Leitung Daten auskoppeln, auf sichere Art Wireless nutzen sowie via VoIP umgesetzt ISDN- und analoge Ports anbieten kann. Von diesen Endgeräten wollen sie 50.000 bis 100.000 Stück im Quartal in den Markt drücken. Wie viel diese Boxen von den Umsätzen der großen Telcos abknapsen werden, ist im Vorfeld schwer zu eruieren. Unser Job ist es übrigens, die Architektur solcher Endgeräte zu entwickeln.

ZDNet: Nun hat die Deutsche Telekom allerdings zur CeBIT ein eigenes VoIP-Angebot angekündigt…

Kracke: Davon habe ich natürlich gehört, allerdings konnte ich es noch nicht analysieren. Es kann aber aus den genannten Gründen nur ein Zusatzangebot sein.

ZDNet: Analysten unken bereits seit Monaten, dass die Kosten für VoIP letztendlich kaum unter denen für herkömmliche Telephonie liegen werden. Können Sie das bestätigen?

Kracke: VoIP kann signifikant günstiger werden. Allerdings eben nicht beim Angebot des genannten großen Carriers. Wie beschrieben muss der seine Kosten für den Aufbau des ISDN-Netzes auf DSL umlegen. Die Folge sind hohe Preise für VoIP. Bei alternativen Carriern wird man VoIP deutlich günstiger erhalten.

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Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Die Telekom in der Falle: „Alternatives VoIP signifikant billiger“

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  • Am 31. März 2005 um 17:36 von wenninghaus

    3Com-das Non-Plus-Ultra in der IT-Branche
    Also ich muss Herrn Kracke eindeutig recht geben, und ich sehe auch schon seit Jahren in meinem eigenen Unternehmen wie leicht es mit den Produkten von 3Com ist, einfach und beqehm täglich zu arbeiten. Dieser Firma traue ich das Thema VoiP auch jederzeit zu, allein schon wenn ich sie mit dem Service der DTek. vergleiche…
    Macht weiter so 3Com!

  • Am 30. März 2005 um 18:37 von bg

    Erweiterte Betrachtung zu VoIP
    Hallo Jörg, Hallo ZDNETTER,

    die Schilderung "vergisst" einige Punkte, was aus Sicht eines HW-Herstellers zwar verständlich ist, aber dennoch einer kleinen Ergänzung bedarf ;)

    1 Festnetzbetreiber, allen voran die DTAG, sitzen NICHT in der Falle, sondern agieren aus einer soliden Position heraus.
    D E N N :
    SIE haben die Masse der Kunden.
    SIE haben wesentlichen Einfluss auf die Marktentwicklung!
    SIE werden bestimmt nicht ihre eigenen Cash-Cows schlachten.

    2 Man(n) hat auch die Interconnectgebühren "etwas" vergessen … Und die sind von der VoIP-Seite etwas höher als "normal". Gut das dies von der RegTP so festgelegt wurde, denn sonst würden auf Festnetzbetreiberseite etliche Arbeitsplätze verloren gehen.
    +
    3 Ohne IP kein VoIP. Stimmt! Und IP kostet. DAS sind Einnahmen auf der DTAG-Seite und der IP-Access-Provider-Seite.

    Und zu guter Letzt … Was hindert denn die Festnetzbetr. daran innovative Preismodelle anzubieten? GAR NICHTS, denn das Thema FlatVoice XYZ ist doch schon im Markt. Und wenn eine Telekom könnte wie sie gerne wollte … aber das bremst ja zum Glück die RegTP, über die fast immer zu Unrecht hergezogen wird!

    Ja der Markt verändert sich und das ist gut so, aber d.h. noch lange nicht das eine Telekom in der Falle sitzt! Oder glaubt jemand das Mercedes in ein paar Jahren von "Mittelstandsunternehmen für Wasserstoffbrennzellentechnik tralala" an die Wand gedrückt wird :)))

    Alles normal
    Wer denkt gewinnt
    Gruß bg

    • Am 31. März 2005 um 17:31 von IT-Billy

      AW: Erweiterte Betrachtung zu VoIP
      Klar, das sich der Markt ändert, aber eine Telekom hat die Veränderungen gerade in VoIP Bereich sogut wie gar nicht mitgemacht.Schau dir mal dei neuen Infrasrukturen in den mittleren und grossen Unternehmen an,…da wird nichts mehr mit der Telekom langfristig geplant, oder irre ich mich da ?

    • Am 5. April 2005 um 15:45 von bg

      AW: AW: Erweiterte Betrachtung zu VoIP
      Hi Billy,

      Danke für die Antwort!
      Bin seit vielen Jahren in der Branche … und bisher wurde die DTAG immer unterschätzt. Durch die Regulierung kann die DTAG auch nicht immer so wie sie will! Man hat aber immer schlau agiert, wenn es darum ging sich zu schützen, meine ich :))
      zu:
      "… aber eine Telekom hat die Veränderungen gerade in VoIP Bereich sogut wie gar nicht mitgemacht."

      bg- Das sehe ich so: Fast alle Provider bieten eigentlich die Produkte/DSL der DTAG an, bzw. verkaufen Value-Added-Services(VAS) auf deren Infrastruktur (TAL).
      Eine Telekom kann/bzw. muss warten bis die Regulierer sich zurückziehen, was irgenwann der FAll sein wird. Auch durch VoIP profitiert die DTAG (InterConnectAccess).

      "…Schau dir mal dei neuen Infrasrukturen in den mittleren und grossen Unternehmen an,…da wird nichts mehr mit der Telekom langfristig geplant, oder irre ich mich da ?"

      bg- Das ist nicht ganz falsch ;) , aber auch logisch da der Markt sich ja öffnet.
      DAS bedeutet jedoch nicht das eine DTAG abzuschreiben ist! Nicht solange sie die Kerninfrastruktur besitzen, was aus meiner Sicht noch eine Weile der Fall sein wird, da man natürlich auch in neue Übertragungstechnologien investiert.

      Viele Grüße
      bg

      P.S.: Viele Unternehmen (auch Netzbetreiber) könnten allerdings schlauer agieren, als sie es zur Zeit tun, denn man wundert sich immer wieder welche Mittel immer noch sinnlos "verblasen" werden…

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