RFID: Der Preis für das Internet der Dinge

Zudem sind viele Probleme noch kaum durchdacht. Sicherheitsunternehmen wie Kaspersky oder Symantec vermuten, dass ihnen hier ähnliche Probleme blühen, wie bei anderen drahtlosen Netzen (WLANs). Sie ahnen auch, dass die Angriffe auf die RFID-Datenbanken zunehmen, denn erst im Zusammenspiel mit ihnen wird aus dem Zifferncode der Funkchips eine verwertbare Information. Weitere Probleme sind zu erwarten, wenn die Logistik-Informationen, wie die oben erwähnten Listen, über Partner weitergereicht werden müssen, die nicht alles wissen sollen. Die Anwender brauchen ein komplexes netzweites Rechte- und Verschlüsselungskonzept.

Trotzdem: Die RFID-Technik funktioniert, auch heute schon. Besonders sinnvoll ist der Einsatz bei Lebensmitteln. So lässt sich bei jedem Steak bis zu den Eltern des Rindes verfolgen, welche Stationen es durchlaufen hat, so dass sich kein Zwischenproduzent aus der Verantwortung stehlen kann. Meist werden die Transponder aber als Ersatz des guten alten Strichcodes für die interne Logistik in der Fertigungsindustrie verwendet. Und auch dort sind längst nicht alle Teile mit Transpondern versehen, sondern meist nur Container und Paletten. Der Nutzwert dieser Einsatzmethode ist keineswegs unumstritten, weil der Automationsgrad in der Fertigung schon jetzt extrem hoch ist. RFID-Befürworter argumentieren dagegen oft mit Kosteneinsparungen bei Rückrufaktionen. Je genauer man weiß, welche Teile wo verbaut sind, desto weniger Kunden muss man im Fehlerfall benachrichtigen.

So richtig lohnt sich der Einsatz der Technik aber erst, wenn die Horrorszenarien vom gläsernen Kunden wahr werden. Je besser man die Gewohnheiten und Wünsche der Kunden kennt, desto zielgenauer kann man ihn ansprechen und desto weniger Ware bleibt liegen. Wer weiß, vielleicht lässt sich Ladendiebstahl vielleicht sogar auf Dauer abschaffen – allerdings nur, wenn wir bereit sind unsere Privatsphäre preiszugeben.

Als datenschutzrechtliches Feigenblatt wird der Öffentlichkeit angeboten, dass die RFIDs an der Kasse – auf Wunsch – deaktiviert würden. Der Kunde kann, so das Versprechen, selbst entscheiden, inwieweit er seine informationelle Selbstbestimmung wahrnimmt. Schon am Beispiel der Kundenkarten hat sich jedoch gezeigt, wie viele Menschen schon gegen einen verschwindend geringen Rabatt bereit sind, persönliche Informationen zu verraten. Und selbstverständlich wird das Bekleidungshaus ihre Käufer darauf hinweisen, dass ihre Waschmaschine ohne aktiven RFID nicht mehr automatisch erkennen könne, mit welchem Programm der Pulli am besten gesäubert wird.

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1 Kommentar zu RFID: Der Preis für das Internet der Dinge

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  • Am 14. Juni 2005 um 17:44 von Udo W. Doege

    RFID funktioniert auch heute schon
    RFID ist heute in aller Munde und schon seit mehr als ein Jahrzehnt in aller Hände, wenn Autofahrer den Zündschlüssel und damit die Deaktivierung der elektronischen Wegfahrsperre auslösen.
    Auch in vielen anderen Anwendungen sind RFID TAGS schon im Einsatz. In Deutschland und den Niederlanden sind ca. 5 Millionen Fahrräder bereits mit RFID im Fahrradrahmen oder im Bügelschloß integriert. Brieftaubenzüchter (ca. 20 Millionen Stück RFID Transponder im Einsatz) und Marathonläufer können sich das Hobby mit der RFID Zeiterfassung nicht mehr wegdenken. Sollten Sie weitere Fragen haben, so können Sie mich gerne kontaktieren.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dipl.-Inform.
    Udo W. Doege
    Sales Director

    TECTUS Transponder Technology GmbH
    Eurotecring 39
    D-47445 Moers
    Germany
    Phone Direct: +49 (6074) 861928
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