Anscheinend hat der US-Telekomkonzern Verizon Communications das seit Wochen dauernde Gezerre um den Konkurrenten MCI satt. Verizon drohte am Montag mit dem Ausstieg aus der bereits vereinbarten Fusion, wenn MCI das Angebot des Konkurrenten Qwest höher bewerten sollte als das eigene.
Hintergrund ist die Ankündigung von MCI vom Freitag, mit Qwest Communications über deren aufgebessertes Angebot von knapp neun Milliarden Dollar in neue Gespräche einzutreten. Anfang der Woche hatte MCI bereits ein Angebot von Verizon über 7,6 Milliarden Dollar akzeptiert. In einem Brief an Management und Direktorium (Board) von MCI bewertete Verizon die Qwest-Offerte als geringerwertig.
Das Unternehmen sei besorgt, dass „der Entscheidungsprozess bei MCI eher durch die Interessen kurzfristiger Investoren als durch die langfristige Kraft und Fähigkeit zur Weiterentwicklung getrieben werde. Wenn MCI das Angebot von Qwest höher bewertet, „sind wir nicht länger daran interessiert, an einem solchen Prozess teilzuhaben“.
Sowohl Qwest, als auch Branchenprimus Verizon haben in dem Bieterwettstreit um MCI vor allem deren lukratives Geschäft mit Kommunikationsdienstleistungen für Unternehmen im Auge. Qwest will sich aber auch den Barmittelbestand von MCI sichern. Dieser würde bei einer erfolgreichen Übernahme helfen, den Schuldenberg von Qwest von rund 17 Milliarden Dollar abzutragen.
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