Aber die Situation von Sun wurde durch die Tatsache, dass der Kernkundenstamm im Finanz- und Telekommunikationsbereich in den letzten Jahren die Ausgaben stark eingeschränkt hat und nach preiswerteren Lösungen Ausschau hielt, keineswegs verbessert.
Chris Ingle, Group Consultant von IDC’s Systems Unit, erklärt: „Sun verzeichnete traditionell starkes Wachstum, aber mit einem begrenzten Kundenstamm. Das Unternehmen ist stark von der Telekommunikations- und Finanzbranche abhängig. Das Produktportfolio von Sun ist nicht so diversifiziert wie das von Konkurrenten wie IBM, und das Problem besteht darin, dass Versuche zur Diversifizierung bei Software und Services nicht zu den erforderlichen Umsätzen geführt haben.“
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Um den Auswirkungen dieser Trends entgegenzuwirken, versucht Sun, Solaris auf x86 als Alternative zu Linux anzupreisen. „2005 wird es zum offenen Kampf zwischen Sun und Linux kommen. Selbst wenn Sun weiterhin auch Linux auf seinen Servern anbieten wird, ist dem Unternehmen doch bewusst, dass Linux eine ernsthafte Konkurrenz zu Solaris darstellt“, sagt Butler.
» Sun will sich natürlich nicht den Ruf zuziehen, ein übler Anti-Open-Source-Anbieter zu sein, aber ich glaube, dieser Eindruck wird sich kaum vermeiden lassen. « ANDY BUTLER VICE PRESIDENT GARTNER GROUP |
Goguen drückt es lieber anders aus. Er meint, dass dieser Schritt weniger zur Abwehr der Bedrohung durch Linux dient, sondern eher ein volumenorientiertes Geschäftsmodell zum Ausbau des Marktanteils fördern soll. „Das sind alles nur Gerüchte, dass wir den Kampf mit Linux aufnehmen und es zerstören wollen“, bestätigt er.
Vielmehr steht die Idee dahinter, dass eine starke Verbreitung von Solaris auf x86er-Rechnern wegen der größeren Benutzerzahl zu Folgekäufen auch für andere Produkte führen wird.
„Es geht nicht um Massenabsatz von Servern, sondern es geht um Geschäftsvolumen im Zusammenhang mit Solaris. Das erfolgreichste Modell zur Umsatzsteigerung besteht in kostenloser Distribution und kostenlosen Services sowie Support dafür. Wenn unsere Technologie in den Händen von externen Entwicklern ist – sowohl kommerziellen als auch akademischen – ist dies besser für das Betriebssystem und auch für den Marktanteil des Unternehmens“, sagt Goguen.
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