Goguen erläutert die Gründe von Sun: „Das Problem mit der GPL ist, dass die Lizenz ein äußerst ‚einnehmendes Wesen‘ hat, und es nicht klar ist, wie man Source Code unter anderen Lizenzen damit verbinden kann, denn am Schluss unterliegt alles der GPL“, sagt er.
Diese Situation bedeutete, dass Sun eine eigene Lizenz entwerfen musste, die „freundlich zu Entwicklern und Unternehmen gleichermaßen ist und beiden Schutz bietet“.
„Es geht darum, es den Leuten zu ermöglichen, auf den Entwicklungen anderer aufzubauen, aber bei Bedarf ihre Urheberrechte wahren zu können. Es handelt sich um eine sehr liberale Lizenz, die gleichermaßen freundlich zu Entwicklern und Unternehmen ist“, fügt Goguen hinzu.
Aber Ward-Dutton sieht es eher so, dass Sun „auf Druck von Partnern und Investoren reagiert und eine alternative Grundlage für Open Source-Projekte schafft, die mehr darauf abzielt, auch Gewinne zu machen.“
» Diese Initiative soll die Präsenz von Solaris stärken, aber sie wird die am unteren Ende stattfindende Abwanderung zu Linux kaum verhindern. « THOMAS GOGUEN VP PRODUCT MARKETING OPERATING PLATFORMS GROUP SUN MICROSYSTEMS |
Von daher betrachtet er den Schritt als „einen Versuch, den gesamten Open Source-Prozess zu stören, und ich denke, sie werden damit ganz schön auf die Nase fallen“, nicht zuletzt deshalb, weil unter der CDDL-Lizenz „Solaris-Code sich nicht mit Linux einlassen darf“.
Russell Nelson, ein OSI Director, weist allerdings darauf hin, dass diese Unfähigkeit zum Austausch von Code sich als zweischneidiges Schwert erweisen könnte: „Man kann natürlich Konspiration wittern und beklagen, dass ‚verhindert wird, dass OpenSolaris von Linux vereinnahmt wird‘. Das Problem mit dieser Theorie ist aber, dass so auch verhindert wird, dass Linux-Treiber in OpenSolaris integriert werden“, sagt er.
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