Die taiwanesischen LCD-Hersteller, aus deren Fabriken ein Gutteil der weltweiten Produktion stammt, haben im März ihre Umsätze gegenüber dem Vormonat deutlich verbessert. Verantwortlich für die Rückkehr auf den Wachstumspfad waren neben der anhaltend starken Nachfrage auch die Panelpreise, die sich allmählich wieder erholen, berichtet die „Taipei Times“. So verzeichnete der Branchenprimus der Insel, AU Optronics (AUO), im abgelaufenen Monat ein zweistelliges Umsatzplus sowie einen Rekordabsatz von LCD-Panels.
AUOs Umsätze kletterten im März gegenüber dem Vormonat um 30 Prozent auf 14,62 Milliarden Neue Taiwan Dollar (NTD / 359,3 Millionen Euro), blieben aber um 3,2 Prozent hinter den Erlösen des Vorjahreszeitraums zurück. Die Absatzzahl bei den für den Einsatz in Monitoren und Fernsehern vorgesehenen großflächigen LCD-Panels erreichte mit 2,3 Millionen im März Rekordniveau. Im abgelaufenen ersten Quartal sanken die Umsätze gegenüber dem Schlussquartal des Vorjahres leicht um 1,6 Prozent auf 38,84 Milliarden NTD (954,5 Millionen Euro). Laut Frank Wang, Analyst bei Morgan Stanley und Co., werden die Umsätze im laufenden Quartal gegenüber dem Auftaktquartal 2005 aber bereits wieder um zehn Prozent ansteigen.
Auch bei den taiwanesischen Wettbewerbern zeichnete sich im abgelaufenen Quartal eine Erholung der durch Preisverfall und Überangebot unter Druck geratenen Geschäfte ab. Der zweitgrößte taiwanesische LCD-Panel-Hersteller Chi Mei Optoelectronics (CMO) verzeichnete im ersten Quartal eine Nachfrage, die weit über den eigenen Erwartungen lag. Hoffnungsschimmer gab es auch beim kleineren Player Chunghwa Picture Tubes (CPT), dessen Umsatz im März gegenüber dem Vormonat um zehn Prozent auf 6,56 Milliarden NTD (161,2 Millionen Euro) kletterte. Allerdings blieb der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 40 Prozent zurück.
Die ersten Anzeichen einer Erholung des LCD-Marktes haben den Herstellern die seltene Möglichkeit gegeben, die Preise anzuheben und somit den Preisverfall der vergangenen Monate aufzuhalten. Laut den Marktforschern von WitsView Technology zogen die Preise bei 17-Zoll-Panels in diesem Monat um drei Dollar auf 160 Dollar an, nachdem es bereits im vergangenen Monat zwei Preiserhöhungen gegeben hatte. Wang warnte allerdings vor zu viel Optimismus. Sorgen macht den Analysten vor allem das drohende Überangebot, nachdem in den nächsten Monaten enorme Kapazitätserweiterungen geplant sind. Ab Mai könnten die Preise bereits wieder auf den Sinkflug geschickt werden, befürchten etwa südkoreanische Marktforscher.
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