Ohne ein Verständnis dafür, was tatsächlich in einem Netzwerk passiert, dürften alle Versuche fehlschlagen, die Performance zu verbessern. Peter Prichard, Marketing Director bei Compuware, sagt, dass die Leute dazu tendieren, dem Netzwerk die Schuld für schlechte Performance zu geben, aber es kann genauso gut an den PCs oder den Servern liegen.
„Zuerst sollte man absolut sicherstellen, dass tatsächlich das Netzwerk das Problem ist“, sagt Prichard. „Selbst wenn es nicht das Netzwerk ist, wendet die IT-Abteilung jede Menge Ressourcen dazu auf, genau dies zu beweisen.“ Tools wie Compuwares eigene Vantage-Suite können Probleme wie einen langsamen Client, übermäßige Latenz bei einer WAN-Verbindung oder schlecht geschriebenes SQL auf einem Back-End-Server eingrenzen. Eine Anwendung wurde womöglich auf einem LAN entwickelt und dann über ein WAN eingesetzt, mit enttäuschenden Ergebnissen aufgrund zu vieler Datenbankaufrufe. Diese Art von Analyse kann interessante Informationen zutage fördern – etwa, dass eine angeblich 2 MBit/s schaffende WAN-Verbindung nur 1,5 MBit/s leistet, so Peter Owen, Territory Manager bei Packeteer.
Das Sammeln der richtigen Informationen ermöglicht auch ein proaktives Vorgehen, also die Identifizierung und Lösung von Problemen, ehe diese Auswirkungen auf die Benutzer haben.
„Viele Leute erhöhen einfach die Bandbreite, in der Hoffnung, so Probleme lösen zu können – das ist wahrscheinlich einer der größten Fehler“, sagt Prichard: „Man muss zuverlässige Informationen zur Hand haben, anwendungsbasierte Informationen.“
David Gibb, technischer Berater bei Vanco, stimmt dem zu. Er sagt, dass eine Maßnahme, welche die Performance in einer Umgebung drastisch steigere, in einer anderen Umgebung zu einem Absinken der Performance führen könne.
Scott Atkinson, Managed LAN Services Practice Leader bei Netforce, weist darauf hin, dass es eine ganze Reihe von Tools (manche kostenlos, manche preiswert und manche richtig teuer) gibt, welche einzeln oder in Kombination aufzeigen können, was in einem Netzwerk passiert und warum. MRTG (Multi Router Traffic Grapher) ist ein kostenloses Utility, mit dem man sich ein Bild davon machen kann, was in dem Netzwerk passiert.
Ein Netzwerk-Analyser selbst zeigt nur den Gesamt-Traffic an, nicht aber die benötigten Informationen. Prichard empfiehlt, „mit der Prämisse zu beginnen, dass die Anwendung absoluten Vorrang hat“, anstatt einzelne Aspekte der Infrastruktur zu untersuchen.
Lorenzo Modesto, General Manager von Bulletproof Networks, fordert, diese Überwachung solle mit einem entsprechenden Alarmsystem verknüpft sein. Sobald das Überwachungs-Tool so eingerichtet sei, dass es keine Fehlalarme mehr gebe, solle eine zuständige Person automatisch alarmiert werden, wenn ein außergewöhnliches Ereignis auftritt: „SMS ist dafür ideal.“
Wenn es um Funknetze geht, ist die Überwachung wichtig für eine gute WLAN-Performance, sagt Mark Hayes, Manager of Consulting and Solutions bei CSC: „Die Funkumgebung ist nicht statisch.“ Nach seinen Informationen kann schon ein WLAN, welches auf dem Gelände eines Nachbarn online geht, die Performance des eigenen Netzwerks beeinträchtigen.
- Netzwerkperformance steigern: Zehn Optionen gegen Datenstau
- 1. Das Netzwerk verstehen
- 2. Servicequalität und Packet-Shaping
- 3. Kompression
- 4. Protokollbeschleunigung
- 5. Einbeziehung und Schulung der Benutzer
- 6. Out of Band-Management
- 7. Traffic mit schlechtem Timing
- 8. Citrix und Thin Clients
- 9. Junk-Traffic vom Netzwerk fernhalten
- 10. Ist das Netzwerk auf dem neusten Stand?
- Fallstudie
- Zusammenfassung
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