Die großen Linux-Distributoren Novell/Suse und Red Hat müssen sich geschlagen geben: Nach der europaweiten Ausschreibung im Rahmen des Linux-Projektes Limux der Stadt München erhielt überraschend die Bietergemeinschaft der Firmen Softcon (München) und Gonicus (Arnsberg) den Zuschlag für die Erstellung, Konfiguration und Pflege eines aus freier Software (Open Source) bestehenden Basis-Clients für die 14.000 Arbeitsplätze der Stadtverwaltung.
Der zukünftige Client der Stadtverwaltung wird auf der freien Linux-Distribution des überwiegend durch die weltweite Open Source-Community gepflegten Debian GNU/Linux-Projektes basieren. Er soll eine Vielzahl von Anpassungen speziell für die Bedürfnisse der Verwaltung beinhalten, bei deren Umsetzung die Bietergemeinschaft und das stadtweite Projektteam eng zusammenarbeiten sollen.
Peter Hofmann, Limux-Projektleiter, kommentierte den Vorgang: „Die hohe Beteiligung an der Ausschreibung sowie die Qualität der angebotenen Leistungen zeigt, dass eine Migration auf Linux am Arbeitsplatz keine Exotenlösung am Markt ist. Mit dem geplanten Konzept können die Ziele der größtmöglichen Herstellerunabhängigkeit bei gleichzeitigem professionellem Betrieb durch die Landeshauptstadt München gewährleistet werden.“
München habe sich viel Zeit für die Ausschreibung genommen und keine Entscheidung für oder gegen die eine oder andere Lösung vorweggenommen. Letztendlich habe der Anbieter mit dem für die Landeshauptstadt München besten Verhältnis von fachlicher Kompetenz und Preis den Zuschlag erhalten. Hofmann weiter: „Jetzt gilt es, zügig einen Prototypen zu erstellen, um die tatsächliche Migration ab Jahresende beginnen zu können.“
In erst vor kurzem geführten Gesprächen mit ZDNet betrachteten Novell/Suses Europachef Richard Seibt, sowie auch der deutsche Geschäftsführer von Red Hat, Werner Knoblich, den Entscheidungsprozess für Münchens Linux-Projekt als noch offen.
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4 Kommentare zu Überraschung: München entscheidet sich für Debian-Linux
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kommt auf’s gleiche raus
Letztlich ist es doch völlig egal. Dieses ganze wichtiggetue von den Linuxfans. Linux ist doch nichts anderes mehr, als eine Kopie von Windows in einer anderen Sprache. Und wenn die weltweiten Softwareanteile von Linux weiter steigen, dann ist die angeblich so sichere Welt von Linux doch ohnehin hinfällig. Warum sonst gibt es Antivirensoftware für Windows und für Linux.
Und am Ende will doch jeder nur sein Geschäft machen, denn umsonst ist doch wirklich nichts mehr – eben freie Marktwirtschaft.
Aber über diese Themen könnte man noch wochen diskutieren.
Linux
Endlich mal eine Stadt, die mitdenkt und auch bereit ist, eine Entscheidung zu treffen und sich nicht hinter der Mehrheit versteckt.
AW: Linux
Schwäbisch Hall hat vor fast einem Jahr auf Linux umgestellt bzw ist dabei.
Und es werden sicherlich nicht die letzten sein.
AW: Linux
Hallo? Was soll ich mit einem BS auf dem 80% meiner unternehmenskritischen Software nicht läuft, bei der viele Peripheriegeräte nicht funktionieren?
Natürlich hat Windows seine Macken, aber gegen Linux am Arbeitsplatz ist Wellness pur.
Also viel Spaß in München und jede Wette, dass es erheblich teurer wird als XP.