Bei der Einführung neuer Technologien sind die Preise für die Produkte erfahrungsgemäß relativ hoch. Dies ist auch bei den Dual Core-Prozessoren so. Intel verlangt für sein derzeit einziges Dual Core-Modell – der Pentium D für Desktop-PCs soll noch in diesem Quartal folgen – Pentium Extreme Edition 840 immerhin 999 Dollar. Mit 1001 Dollar ist das AMD-Spitzenmodell Athlon 64 X2 4800+ sogar noch etwas teurer. Der günstigste Dual Core-Chip ist aktuell der Athlon 64 X2 4200+ mit einem angegebenen Preis von 537 Dollar. Damit ist die CPU nur wenig teurer als der leistungsfähigste Single Core-Chip Athlon 64 4000+.
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Betriebsbedingungen
Für den Betrieb eines Penium Extreme Edition 840 ist ein Mainboard mit 955-Chipsatz nötig. Einzig der 955er unterstützt den Dual Core-Chip mit aktiviertem Hyperhtreading. Mainboards mit 955-Chipsatz sind zudem mit einer achtpoligen CPU-Spannungsversorgung ausgestattet, die ein entsprechendes Netzteil verlangt. Manche Boards wie das Asus P5WD2 Premium geben sich auch mit einem älteren Netzteil und vierpoligem Spannungsstecker zufrieden. In älteren Mainboards mit 925er-Chipsatz funktioniert der Intel Dual Core-Prozessor nicht. Platinen mit Nforce4-Chipsatz sollen den Betrieb des Pentium Extreme Edition 840 ebenfalls unterstützen.
Bei AMD sieht die Lage hingegen weitaus besser aus. Die neuen Dual Core-Prozessoren sollen – ein BIOS-Update vorausgesetzt – mit aktuellen Sockel-939-Mainboards funktionieren. Allerdings müssen die Platinen über eine sehr gute Onboard-Spannungsversorgung verfügen. Schließlich sind die Dual Core-Prozessoren auch etwas stromhungriger. AMD empfielt für den Einsatz der Dual Core-Prozessoren auf Mainboards, die für den Athlon 64 FX spezifiziert sind, zurückzugreifen.
Möglicherweise funktionieren die Dual Core-Chips zunächst auch in Boards deren Spannungsversorgung nicht für die Dauerbelastung der stromhungrigen Dual Core-Prozessoren ausgelegt ist. Allein dies sagt über den Dauerbetrieb nichts aus. Bereits nach wenigen Wochen können Kondensatoren explodieren. Diese Erfahrung haben bereits einige Anwender hinter sich, die ein Upgrade mit einem leistungsstärkeren CPU-Modell gemacht haben für das das Mainboard nicht ausgelegt war. Den Versuch einen Athlon 64 X2 in älteren Sockel-939-Boards zu betreiben, sollte man daher unterlassen. Die neueren Mainboards- meistens mit Nforce4-Chipsatz ausgestattet – sollten mit dem Einsatz eines Athlon 64 X2 hingegen keine Probleme haben.
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme der neuen Dual Core-Prozessoren wird von den Herstellern mit 110 Watt (AMD) und 130 Watt (Intel) angegeben. Für Anwender ist allerdings der Wert über die Leistungsaufnahme eines Gesamtsystems praxisrelevanter. ZDNet ermittelt den Leistungsbedarf eines Gesamtsystems mit dem Energy Monitor 3000 von Voltcraft.
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Wie man den Werten aus der Tabelle weiter unten entnehmen kann, hält sich der Strombedarf des Athlon 64 X2 4800 erstaunlicherweise in Grenzen. Das Dual Core-System benötigt nicht viel mehr Strom als der PC mit Athlon 64 4000+. Lediglich im Ruhezustand muss sich der X2 dem 4000+ geschlagen geben, weil der Stromsparmodus Cool ’n‘ Quiet noch nicht funktioniert. Der relativ niedrige Strombedarf des Dual Core-Chips resultiert aus einem optimierten SOI-Herstellungsprozess mit 90 Nanometer. Der Athlon 64 4000+ wird derzeit noch im 130-Nanometer-Prozess gefertigt.
Das System mit Pentium Extreme Edition 840 (90 Nanometer) benötigt gut 50 Prozent mehr Strom als der PC mit Athlon 64 X2 4800+. Unter Volllast, die mit dem Tool CPU Stability Test 6.0 erzeugt wurde, liegt die Leistungsaufnahme bei über 300 Watt, während sich das System mit Athlon 64 X2 4800+ mit 200 Watt begnügt.
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Volllast: Das Tool CPU Stabilty 6.0 sorgt für maximale Belastung der CPU. Für den Pentium Extreme Edition 840 musste das Programm zweimal gestartet werden, damit sämtliche CPU-Kerne (zwei physikalische und zwei logische) voll ausgelastet werden. |
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