Wie in keinem anderen Segment werden im Audio- und Video-Bereich Applikationen seit der Einführung von Hyperthreading-Prozessoren von Intel für diese Plattform optimiert. Das tun die Entwickler nicht, um Intel einen Gefallen zu tun, sondern weil sich durch auf Hyperthreading-CPUs angepasste Applikationen deutliche Geschwindigkeits-Vorteile ergeben. Gegenüber den herkömmlichen Single Core-Prozessoren sollten die Chips mit zwei CPU-Kernen im Audio und Video-Bereich daher deutlich schneller sein.
Und so ist es auch. Ein gutes Beispiel ist dabei das Video-Tool Recode 2 von Nero. Mit wenigen Mausklicks wandelt die Software den Inhalt einer DVD so um, dass dieser anschließend auf eine handelsübliche DVD-R von 4,7 GByte Kapazität passt. Für den Test wurde eine DVD mit einer Spiellänge von fast drei Stunden von Nero Recode 2 umgewandelt. Die Umwandlung erfolgte dabei zunächst in der Standardkonfiguration. Anschließend wurde noch eine Testlauf mit der Option High Quality durchgeführt. Das Ergebnis spricht für sich: Der Athlon 64 X2 4800+ ist bei diesem Test fast doppelt so schnell wie sein Single Core-Pendant. Zwischen den Dual Core-Prozessoren von Intel und AMD ergeben sich bei diesem Test kaum Unterschiede.
Ähnliche Leistungssteigerungen zugunsten der Dual Core-Technik ergeben sich bei den Tests mit Real Producer und MS Media Encoder 9. Bei letzterem ist der X2 sogar mehr als doppelt so schnell wie sein Singel Core-Pendant. Hier profitiert der Chip möglicherweise von seiner SSE3-Einheit, die der Athlon 64 4000+ nicht hat oder aber von anderen architektonischen Verbesserung wie einer neuen Sprungvorhersage. Nicht ganz so groß ist der Vorteil durch den zweiten CPU-Kern bei TMPGEnc 3.0 und dem neuen H264-Encoder von Mainconcept. Insgesamt erreicht der Athlon 64 X2 4800+ bei den von ZDNet durchgeführten Video-Tests die klar bessere Performance als sein Dual Core-Pendant aus dem Hause Intel.
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Im Audio-Bereich sind die Optimierungen offensichtlich noch nicht ganz so weit wie bei den Video-Tools vorangeschritten. Dennoch gibt es auch in diesem Segment einige Applikationen, die die Dual Core-Technik klar bevorteilen. Apple Itunes ist beispielsweise bei der MP3-Erstellung mit Dual Core-Prozessoren deutlich schneller als mit Single Core-CPUs. So dauert die Umwandlung der Pink Floyd-CD Dark Side of the Moon mit dem Athlon 64 X2 4800+ nur 1 Minute und 44 Sekunden, während der Single Core-Chip Athlon 64 4000+ dafür 3 Minuten und 43 Sekunden verstreichen lässt. Damit ist die Dual Core-CPU mehr als doppelt so schnell, was sich natürlich nicht nur auf den zweiten CPU-Kern zurückführen lässt. Möglicherweise profitiert der Athlon 64 X2 4800+ bei diesem Test auch von seiner SSE3-Einheit, die dem Athlon 64 4000+ fehlt. Gegenüber seinem Dual Core-Pendant aus dem Hause Intel geht der Athlon 64 X2 im Benchmark-Rennen mit Apples Itunes als klarer Sieger hervor.
Auch die Tests mit dem MP3-Encoder Lamer 3.97 zeigt die Vorteile der Dual Core-Technik. Für diese Tests verwendet ZDNet zusätzlich die optimierten Multithreaded-Varianten (MT). Lame liegt neben der mit Intel-Compiler (ICL) erstellten Version auch in einer mit dem Microsoft-Compiler (MS) erzeugten Variante vor. Die Erstellung der MP3-Dateien erfolgt mit variabler Bitrate (VBR). Als Testmaterial wird wiederum die unkomprimierte Pink Floyd-CD Dark Side of the Moon herangezogen.
Während sich mit der herkömmlichen Lame-Version keinerlei Vorteile für die Prozessoren mit Dual-Kern ergeben, sieht es mit die Multithreaded-Variante (MT) erwartungsgemäß anders aus. Hier enteilen die Dual Core-CPUs dem Athlon 64 4000 + klar. Im direkten Vergleich zwischen den Dual Core-Chips ist der Athlon 64 X2 4800+ seinem Intel-Pendant Extreme Edition 840 immer einen Schritt voraus. Lediglich mit der Intel-Compiler-Variante ist der Intel-Chip einen Tick schneller.
Verlustfreie Komprimierung
Dafür sieht es für den Extreme Edition beim Audio-Tool Flac, welches wie Monkey’s Audio eine verlustfreie Komprimierung von Audio-Daten ermöglicht, besser aus. Mit dem für die Intel-Architektur optimierten Programm Flac ist der Pentium Extreme Edition 840 klar schneller als die Athlon-Konkurrenz. Bei Monkey’s Audio ist es genau umgekehrt. Beide Tools sind im Übrigen nicht für die Dual Core-Technik optimiert.
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