Apache Foundation: Open Source-Java durch die Hintertür

Ergebnisse von Project Harmony könnten aber erst in drei bis fünf Jahren sichtbar werden

Die Apache Foundation hat die Entwicklung einer quelloffenen Java 2 Standard Edition vorgeschlagen. Java-Erfinder Sun Microsystems scheint der Idee gegenüber nicht abgeneigt zu sein.

Im Rahmen von „Project Harmony“ will die Apache Foundation, die auch hinter dem populären Apache-Webserver steckt, eine Java Virtual Machine sowie damit verbundene Librarys und Test-Software von Grund auf entwickeln und das Ganze dann im Rahmen einer Apache Open Source-Lizenz zur Verfügung stellen.

Graham Hamilton von Sun Microsystems sagte, dass sein Unternehmen das Projekt begrüßt, stellte jedoch gleichzeitig den Bedarf in Frage. Er merkte in diesem Zusammenhang an, dass eine vollständige Implementierung der J2SE eine „Mammutaufgabe“ sei, das J2SE-Team wisse das nur zu gut.

Zwar zeigen sich Open Source-Verfechter von Project Harmony begeistert, bis erste Ergebnisse sichtbar sind, könnten laut der Burton Group-Analystin Ann Thomas Manes jedoch drei bis fünf Jahre vergehen. Kompatibilitätsprobleme seien nicht zu erwarten, da sich die Apache Foundation an die Richtlinien von Sun halten müsse, um die Zertifizierung zu bekommen.

Zwar gab es im vergangenen Jahr immer wieder Forderungen nach einem quelloffenen Java – insbesondere von IBM – unter den Java-Entwicklern waren die Reaktionen auf Project Harmony aber eher gemischt. Einige drängten die Beteiligten gar dazu, ihre Anstrengungen lieber auf Apache zu konzentrieren. Schließlich sei die Implementierung eine J2SE sehr komplex und es seien ja bereits kommerzielle Versionen verfügbar. Der anerkannte Java-Spezialist Cedric Beust zeigt sich davon überzeugt, dass sich kaum jemand für ein quelloffenes Java interessieren werde.

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