Festplatten-Tuning: Onboard-RAID-0 von Mainboards im Test

Bei einem RAID-0-Verbund addieren sich die Kapazitäten der angeschlossenen Laufwerke. Weiterer Vorteil ist die deutlich erhöhte Transferrate, da Zugriffe auf allen Datenträgern gleichzeitig ausgeführt werden. Die reinen Zugriffszeiten bleiben jedoch auf dem Niveau einer einzelnen Festplatte. Sie können sogar geringfügig steigen, da alle Festplatten im Verbund zunächst ihre Schreib-/Leseköpfe ausrichten müssen, bevor ein Zugriff durchgeführt werden kann.

Bei RAID 0 wird dann der Datenstrom beim Schreiben und Lesen aufgeteilt. Die Dateien werden in Blöcken (sogenannten Stripes) gleichmäßig auf allen Festplatten des Verbunds verteilt. Deshalb spricht man beim RAID-0-Verbund auch von einem Stripe-Set.

Größtes Problem von RAID 0 ist die Ausfallsicherheit. Sobald eine Platte des Verbands ausfällt, gehen die Daten aller Laufwerke verloren. Daher dürfte bei RAID 0 statt RAID (= Redundant Array of Independent Disks), eigentlich nur von AID (= Array of Independent Disks) gesprochen werden. Die Situation wird dadurch noch verschärft, dass die Wahrscheinlichkeit eines Festplattendefektes mit der Anzahl der Laufwerke im Verbund ansteigt. Schon bei der Verwendung von nur zwei Festplatten, ist die Ausfallwahrscheinlichkeit doppelt so groß, bei dreien dreimal so groß und so weiter. RAID 0 eignet sich daher nur für Systeme, die keine wichtigen und unwiederbringlichen Daten enthalten. Beispielsweise Workstations, auf denen lediglich Betriebssystem und Anwendungen installiert sind. Die zu bearbeitenden Daten können dann temporär für die Dauer der Bearbeitung auf diesen Systemen gespeichert werden. Nach Abschluss der Bearbeitung sollten Sie unbedingt auf einem Server oder anderen sicheren Datenträgern ausgelagert werden. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme empfielt sich eine ausreichende Kühlung der Festplatten.

Fazit
Zusammenfassend wird deutlich, dass insbesondere bei den anwendungsorientierten Benchmarks so wie bei den Datendurchsatz-Tests AMD die Nase vorn hat. Dieses Ergebnis zieht sich durch alle Tests unabhängig davon ob langsame oder schnelle Festplattenlaufwerke verwendet werden. Auch unterschiedliche Kapazitäten oder Speicherdichten der verwendeten Festplatten haben keinen Einfluss. Wer für sein RAID-0-System mit SATA-Laufwerken auch noch das letzte bisschen Leistung nutzen möchte, kommt an einer AMD-Hauptplatine nicht vorbei. Zusammen mit den gerade vorgestellten Dual Core-Prozessoren Athlon 64 X2 lässt sich ein sehr leistungsstarker PC aufbauen.

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3 Kommentare zu Festplatten-Tuning: Onboard-RAID-0 von Mainboards im Test

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  • Am 27. Dezember 2005 um 20:28 von Kruemel

    Onboard RAID-0
    Ich hätte gerne wewusst an welchen Raid-Controller die Platten auf dem A8N angeschlossen wurden. SIL oder NV?

    Da der SIL-Controller angeblich sich die Bandbreite mit den restlichen PCI-Komponenten teilen muss, wäre doch der NV-Controller die bessere Wahl, oder…?

  • Am 19. Mai 2005 um 8:16 von B.Giesenberg

    Referenzwerte für RAID-0
    Es währe ganz gut, als Referenz den Festplattenverbund mit dem Software Raid-0 von Windows XP zu vergleichen. Das hat jeder Anwender zur Verfügung.

  • Am 13. Mai 2005 um 21:55 von Werner Grossenbacher

    Konkret: Ghost 9 mit Notdisk, Restore auf RAID?
    Wie im Artikel richtig festgestellt wurde, klappt das Erstellen von Backup-Images aus RAID bei allen Produkten.
    Beim Zurückspielen jedoch "trennt sich der Spreu vom Weizen".
    Obwohl ich mit Ghost 9 meinen Imagewechsel auch "restorend" auf das RAID mit dem Notfallstart-Modus ab CD theoretisch machen können sollte, habe ich dies seit 1 Monat noch nicht aus meiner Pendenzenliste streichen können…
    Damit sich die Imagewechsel (Sommerurlaub / Restore auf RAID) vieleicht doch noch in der erhofften Reihenfolge durchführen lassen, habe ich mich entschlossen, Ihnen die Kenndaten meines PC durchzugeben:
    ASUS K8V SE DELUXE mit 2 * SATA Hitachi 160GB in RAID 0.
    Vom Symantec Support weiss ich bereits, dass ich SATA und RAID Treiber beim Start der Notumgebung laden muss, habe aber nur für den Promise Fasttrack 378 einen Driver auf eine Diskette gebannt, die die Notumgebung von Ghost akzeptiert.
    In Ihrem Artikel wird auf diese Details leider zu wenig eingegangen, ich lese dort lediglich, dass der Test einer sehr ählichen Konfiguration erfolgreich war.
    Ich denke, dass sich dieses Problem mit den disketten-fähigen Treibern von VIA lösen liesse. Können Sie mir einen Tipp geben, welche Treiber ich anwenden muss?

    MfG
    Werner Grossenbacher, Lommiswil, Schweiz

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