Techniker mögen aus diesen Eigenschaften schon herauslesen können, welches System für sie die geeignetste Linux-Plattform ist. Eine sinnvolle Entscheidung lässt sich jedoch erst treffen, wenn man auf die Anwendungsanforderungen schaut. Schiefelbein hat Workload-Muster zusammengestellt.
Meist wird Linux als Betriebssystem für Web-Server verwendet. Auf Durchsatz und Hauptspeicher kommt es hier kaum an. Dafür sollte ausreichend Cache vorhanden sein und vor allem die Prozessorgeschwindigkeit stimmen, damit die Anfragen beantwortet werden, bevor der Web-User woandershin klickt. Dieses Profil passt zumindest auf den ersten Blick gut zu Intel- und AMD-Rechnern. Wichtig ist auch noch eine gute horizontale Skalierbarkeit. Damit ist gemeint, dass bei einem raschen Anstieg der Anfragen etwa wegen des Sonderangebots eines Web-Shops, rasch gleichartige Webserver zugeschaltet werden können. Auch das ist ein Kennzeichen von Webserver-Farmen und Blades auf Intel-Basis. Horizontale Skalierbarkeit lässt sich aber auch hervorragend mit großen RISC-Systemen realisieren.
Vertikale Skalierfähigkeit rührt dagegen eher von symmetrischem Mulitprocessing (SMP) her, das bei Großrechnern üblich ist und bei RISC-Systemen ebenfalls oft unterstützt wird. Generell geht es dabei darum, im laufenden Betrieb Ressourcen wie CPUs und Hauptspeicher zuschalten zu können. Unterschiedlich umfangreiche Datenbankaufgaben und Transaktions-Server verlangen solche Fähigkeiten. Diese Anwendungen sind auch besonders anspruchsvoll wenn es um Cache, Hauptspeicher, direkte Speicherzugriffe und Durchsatz geht. Hier sind große Unix-Systeme und Mainframes im Vorteil.
Anwendungs-Server schließlich brauchen vor allem Hauptspeicher, Prozessorgeschwindigkeit und Skalierbarkeit, gleichgültig ob horizontal oder vertikal. Außerdem müssen sie robust sein. Diesem Profil lässt sich nicht so einfach eine Architektur zuweisen.
Ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Plattformentscheidung sieht Schiefelbein in der Frage, ob sich ein Workload in ähnlicher Weise ständig wiederholt (etwa bei einer Web-Server-Farm), oder ob wechselnde Anwendungen ständig neue Anforderungsmuster erzeugen. Im ersten Fall sieht er Stärken bei Blade-Servern (etwa auf Intel-Basis), im zweiten hält er SMP-Systeme wie die IBM-Großrechner für deutlich geeigneter.
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3 Kommentare zu Der beste Server für Linux
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286er Linux
Sorry,
Ihre Kritik ist berechtigt.
Linux wurde tatsächlich auf einem 386er PC entwickelt.
Hermann Gfaller
(der zerknirschte Autor)
Es war Windows!
Richtig ist: Windows wurde – als bunter Aufsatz für DOS – für den 286er entwickelt.
Linux wurde NICHT für den 286er entwickelt!
"Linux wurde ursprünglich für 286er-Intel-Prozessoren geschrieben."
Ach wirklich? Linus Torvalds hat Linux für den Intel 386 entwickelt. Ein 286er hat überhaupt keinen Protected Mode. Erst das ELKS-Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Linux-Kernel auf einen 286er (und frühere) zu portieren, was allerdings noch nicht sonderlich weit fortgeschritten ist.
Den Rest des Artikels habe ich dann ehrlich gesagt schon gar nicht mehr gelesen, läßt doch schon der erste Satz eine Vorahnung auf die Qualität schließen…